Zum Erfolg von Dieter Pochlatko
Welche Faktoren zeichnen für Ihren Erfolg?Ich bin sehr engagiert und bringe hohen Einsatz und Fleiß gepaart mit großer Ernsthaftigkeit im Sinne realistischer Einschätzungen der Marktentwicklungen mit. Ich gehe nur kalkulierbare Risiken ein, die mir sicher viele Rückschläge erspart haben. Ich bin sehr kommunikativ und bin daher international bei den verschiedensten Filmmessen vertreten. Ich habe alles von der Pike auf in dieser Branche gelernt und besitze eine hohe fachliche Kompetenz. Und was noch für meinen persönlichen Erfolg wichtig ist, ich sehe meinen Beruf als eine Lebensaufgabe und nicht als ein Muß, um an Geld zu gelangen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fleiß und Lust an der Tätigkeit. Ich sehe meinen Job als Berufung! Abgesehen vom fachlichen Know-How, sollte man in dieser Branche ein Prophet sein, das heißt, man sollte ungefähr 3 Jahre im vorhinein denken, denn was wir jetzt entwickeln, kommt erst nach ca. 2-3 Jahren auf den Markt. Daher sollte man sehr offen bleiben gegenüber Neuem und alle gesellschaftlichen Strömungen beobachten. Weiters zeichnet einen erfolgreichen Filmproduzenten die Vielfalt seiner Tätigkeiten aus, weil man gleichzeitig mehrere Berufe (Buchhalter, Psychologe, Einkäufer und Verkäufer) ausübt. Ebenso gilt es das künstlerische Wollen zu fördern, dann wird auch der kommerzielle Erfolg eintreten. Das setzt Erfahrung voraus, und deshalb findet man erfolgreiche Filmproduzenten im älteren Semester.Wie definieren Sie Ihren Erfolg?Wenn ich eine privat intakte Beziehung führe und beruflich meine Mitarbeiter so motivieren kann, daß sie gerne arbeiten. Außerdem manifestiert sich Erfolg durch Kundentreue. Unsere Stammkunden kommen schließlich seit über 30 Jahren zu uns.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor?Meine Ziele liegen im Wachstum des Unternehmens. Um dieses Wachstum zu sichern und sich den neuen Medien zu stellen, suche ich in der nächsten Zukunft eine zufriedenstellende betriebliche Partnerschaft.Wie begegnen Sie Niederlagen?Wenn ich Niederlagen habe, muß ich mich an Freunde und Familie wenden, mit denen ich meine Niederlage analysiere. Dann muß ich daraus lernen, damit ich einen Fehler nicht zweimal begehe.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meiner inneren Energie, meinen sportlichen Tätigkeiten und meiner Arbeit selbst.Was sind die Stärken Ihres Unternehmens?Epo-Film produziert Kino- und Fernsehfilme im Bereich Wirtschaftsfilm/Industriefilm für Ministerien, öffentliche und private Institutionen und wurde damit international mehrfach preisgekrönt. Von 1990 bis 1993, 1995 und 1998 erhielten wir Österreichische Staatspreise für den besten Wirtschaftsfilm. Weiters produzieren wir Kinofilme und TV-Serien im Auftrag von ZDF, ARD, BR, SF, DRS und ORF und haben damit 1992 für I love Vienna und 1996 für Der Bockerer II den österreichischen Filmpreis erhalten. 1997 bekamen wir den Romy für die beste TV-Unterhaltungsserie, nämlich, Ein Idealer Kandidat. Weiters produzieren wir TV-Dokumentarfilme für das Hauptabendprogramm wie etwa Universum, Brennpunkt, Schilling Spezial und Teleskop. Im Bereich Kinowerbefilm und TV-Spots konnten wir 1991 den österreichischen Staatspreis für den besten Werbefilm erzielen. Und all diese Preise haben wir mit nur sieben Mitarbeitern geschafft. Unsere Umsätze beliefen sich 1999 auf 80 Millionen Schilling. Insgesamt haben wir mehr als 100 Produktionen gemacht.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Die Filmbranche in Österreich ist eine kleine überschaubare Gemeinschaft, das heißt, die Beziehungen untereinander funktionieren gut. Man tauscht sich aus, ist gut organisiert und entsprechend vernetzt. Somit gibt es keine Konkurrenten, sondern nur Mitbewerber.Welche Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, viel im Leben zu lernen, also eine gute Allgemeinbildung zu bekommen. Politisches Engagement, Mobilität, Flexibilität und ein gesunder Egoismus sind heute wichtige Faktoren zum Erfolg. Außerdem muß ich bereit sein, mehr zu leisten und länger zu arbeiten als andere. Trotzdem müssen Menschlichkeit, Bescheidenheit und Integrität meinen Erfolg tragen. Um in dieser Branche zum Erfolg zu kommen, sollte man den Fokus nicht nur auf den fachlichen Bereich richten, sondern auch grosses Interesse an einem persönlichen Netzwerk zeigen, denn dies ist unbezahlbar. Im Zeitalter des Internets und der elektronischen Medien zählt der persönliche Kontakt noch immer.Ihr Motto oder Lebensphilosophie?Eine intakte Familie ist mir wichtig. Für mich war immer mein ältester Bruder, Peter Pochlatko, mein Vorbild. Er hat im Leben viel erreicht.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, absolut.