Zum Erfolg von Robert Kofler
Was verstehen Sie unter beruflichem Erfolg? Unter beruflichem Erfolg verstehe ich einerseits den finanziellen Ertrag für das Unternehmen und andererseits den Stellenwert des Unternehmens. Ich bin das achte Jahr in diesem Haus und das heurige Jahr wird das achte Rekordjahr dieser Bank. Wir haben jedes Jahr unsere Ziele überschritten. Um dies zu erreichen, bedarf es sicherlich Fachwissen, aber auch einer soliden Kundenbeziehung und hier sehe ich meine kompetitive Stärke, konkret gesagt die Beziehung und das Auftreten gegenüber den Kunden. Dies ist von wesentlicher Bedeutung, denn eine Bank ist ein Dienstleistungsbetrieb. Viele Banken haben in der Vergangenheit diesen Dienstleistungsgedanken nicht gelebt. Wenn man Kunden zuhörte, so hatte man das Gefühl, als wären sie Bittsteller. Unser Dienstleistungsgedanke hat einen sehr großen Anteil am Erfolg unseres Hauses und dies ist auch meine Stärke.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin schon sehr früh mit dem Dienstleistungsgedanken konfrontiert worden. Ich habe bereits während meiner Schulzeit Tätigkeiten ausgeübt um meine Ziele zu finanzieren. Mein erster Job war Liftboy. Ich war immer mit der Dienstleistung verbunden und habe auch mein Studium in den USA durch eine Tätigkeit im Gastgewerbe finanziert. Wichtig ist, daß das was man tut, Freude macht und die Kundenzufriedenheit in den Vordergrund stellt, und dies auf langfristiger Basis. Dies sehe ich als mein Efolgsrezept.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil wir einen permanenten Kundenzuwachs aufweisen können, eine sehr lange Behaltedauer der Kunden und auch eine sehr große Kundenzufriedenheit erreicht haben.Was war für Sie wichtiger, Tätigkeit oder Position? Eindeutig die Tätigkeit, die Position ist nicht maßgeblich. Meine Stärke liegt nicht im Bereich der Personalführung, denn wenn dies der Fall wäre, müßte ich in einer Großbank tätig sein. In meinem Bereich zählt die Kundenbeziehung und dort sehe ich auch meine Stärken. Der Grund warum ich seinerzeit die Girozentrale verlassen habe, lag drin, daß die administrativen Aufgaben sehr im Vordergrund standen, und somit immer weniger Zeit für Kundenkontakte blieb. Auch heute kämpfte ich noch persönlich um Kunden zu gewinnen, dies unterscheidet mich wohl von den meisten meiner Vorstandskollegen der Großbanken.Wie lebt es sich mit den Mitbewerbern? Ich glaube, daß ich (wir) keinen Mitbewerber fürchten muß (müssen), im Gegenteil bin ich der Überzeugung, daß durch die Mitbewerber die eigene Leistung gefördert wird und die persönliche Qualität noch klarer zum Vorschein kommt. Natürlich muß man aber immer an sich selbst arbeiten und interessante Produkte auf den Markt bringen. Wir waren in vielen Fällen eine der Ersten, die so manches Produkt auf den österreichischen Markt gebrachte haben, sind aber nicht die Erfinder gewesen. Für uns, als kleines Haus, kann man mit dementsprechenden Produkten perfekt am Markt agieren, wobei die Professinonalität wesentlich ist.Wie vereibaren Sie Beruf und Privatleben? Ich versuche die Zeit, die ich einsetze, optimal zu nützen. Mein Beruf ist auch mein Hobby, mein Tätigkeit macht mir Spaß und so widme ich meinem Beruf auch den Großteil meiner Zeit. Das Wochenende versuche ich für meine Familie freizuhalten und auch unter der Woche besuche ich nur die wichtigsten Veranstaltungen um meine Zeit optimal zu nützen um so neben der Arbeit auch Zeit für die Familie und für Sport zu finden. Ich fühle mich als Mitunternehmer, sozusagen jederzeit für meine Tätigkeit zuständig´wie verantwortlich und bin somit auch praktisch immer zu erreichen.Woraus schöpfen Sie Kraft? Neben meiner Familie gibt es sportliche Aktivitäten wie Yoga und Laufen und wenn ich länger abschalten möchte tauche ich gern, dies ausnahmsweise ohne Handy, damit mich niemand erreichen kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Abgesehen von der fachlichen und intellektuellen Kompetenz, zählt Ehrgeiz zu den wesentlichen Punkten des zukünftigen Erfolges. Die Mitarbeiter die einen überdurchschnittlichen Einsatz zeigen, werden auch überdurchschnittlich bezahlt. Wesentlich ist auch die Erfahrung, das heißt, ich kann jeden Interessenten nur empfehlen, einige Jahre im angelsächsischen Raum tätig zu sein, um die Bankenszenerie und die Arbeitsweise kennen zu lernen.