Zum Erfolg von Johannes Kainberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist situationsabhängig. Ich erlebe ihn, wenn Lehrgangsteilnehmer mir bereits während der Ausbildung mitteilen, einen Arbeitsplatz in Aussicht zu haben. Erfolg fühle ich genauso, wenn ich meinen Sohn betrachte oder wenn ich nach mehreren Stunden anstrengender Wanderung am Gipfel eines Berges stehe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin von meinem Ziel nicht mehr weit entfernt, habe bereits einen großen Teil meines Weges zurückgelegt und sehe mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Ausschlag für meinen Erfolg war und ist meine Beharrlichkeit und der Versuch, nachhaltig etwas zu schaffen, das auch unabhängig von mir erfolgreich weiterbesteht. Hinter mir stehen eine starke Frau, ein Team mit 70 Referenten und ein Top-Führungsteam, auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Onkel, der ehemalige World President von Polyfelt, schaffte es ohne Matura, sich an die Spitze eines 4.000-Mann-Unternehmens zu setzen. Er schuf etwas Nachhaltiges und war für mich vom Kindesalter an ein großes Vorbild. Er verfügte über großen Weitblick, ohne jemals abgehoben zu sein - für mich war er immer ein Mann von Welt. Univ. Prof. Klaus Zopotovsky, ein Soziologe, war als väterlicher Freund ebenfalls sehr an meinem Erfolg beteiligt und hebt sich durch große Weisheit und Authentizität hervor.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem im Gesundheits- und Wellness-Sektor besteht in den nichtreglementierten Berufen. Es gibt keine einheitliche Regelung. Jeder kann irgendwelche Diplome und Zertifikate vergeben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In unserer Gemeinde begegnet man mir mit großer Skepsis, da ich das, was ich mache, nachhaltig und mit großem Einsatz betreibe, was nicht immer zu großer Beliebtheit führt. Menschen, die mich gut kennen, schätzen mich als erfolgsorientiert, zielstrebig, stur und konsequent ein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind sehr flexibel und können schnell auf den Markt reagieren bzw. uns an ihn anpassen und verfügen über ein transparentes, ganz klar von Esoterik abgetrenntes Bildungsprogramm. Es gibt einen sehr umfangreichen, ganzjährigen Ausbildungskatalog. Unsere Lehrgänge universitären Charakters haben den gleichen Stellenwert wie Universitätslehrgänge.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Teilweise gibt es kein Privatleben. Ich bin sieben Tage pro Woche in der Akademie. Wenn wir es schaffen, uns von der Firma loszureißen, tanken wir intensiv - auch mit Hilfe von Tai Chi und Qi Gong - nach.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende mindestens 20 Tage jährlich für Fortbildung, setze mich auch immer wieder in unseren Unterricht, wenn interessante Referenten bei uns sind und besuche verschiedene Vorlesungen an den Universitäten. Bildung heißt Aufstieg und ist neben der Gesundheit das kostbarste Gut. Zusätzlich stehe ich mindestens 50 Tage im Jahr selbst als Referent auf der Bühne.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Carpe diem - im Sinne von Genieße die Zeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Spätestens 2006 möchten wir unsere Akademie in eine Privatuniversität umgewandelt haben. Ein zweites, hochgestecktes Ziel, besteht darin, auf Ministeriumsebene im Bildungsbereich mehr bewegen zu können als die Entscheidungsträger, die jetzt am Werk sind. Ich strebe ganz bewußt den Sitz im Bildungsministerium an.
Ihr Lebensmotto?
Kein Sieg ohne Anstrengung.