Zum Erfolg von Manfred Thonhauser
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich konnte mir ein sehr hohes fachliches Wissen und große Erfahrung in meiner Branche aneignen und betrachte dies als objektiven Faktor meines Erfolges. Weiters kann ich gut delegieren, weil ich mir eingestehe, daß ich nicht alles können kann. Es ist für mich somit viel wesentlicher, zu erkennen, welcher meiner Mitarbeiter Spezialist auf einem bestimmten Gebiet ist, um ihm dann die jeweilige Aufgabe zu übertragen. Ich habe ein sehr gutes Gespür für die Trends in meiner Branche und habe immer auf meine Erfahrungslinie gebaut, ohne davon abzuweichen. Ich denke, daß die Kontinuität im Aufbau meiner Erfahrung eine große Rolle spielt, weil sie mir eine stabile Beziehung zu meinen Kunden erlaubt. Ich lege größten Wert auf Qualität und Verläßlichkeit in dieser Beziehung, und bin ständig bemüht, mit meinem Unternehmen auf dem neuesten Stand zu bleiben.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Grundsätzlich arbeite ich mit einem Unternehmensberater und Headhunter zusammen, wenn es um die Aufnahme neuer Mitarbeiter geht. Wesentlich ist zunächst einmal die fachliche Qualifikation, es ist mir persönlich zudem sehr wichtig, daß meine Mitarbeiter aus einem guten Elternhaus kommen, wo sie Anerkennung und Zuwendung erfahren haben; weil ich glaube, daß nur so die Persönlichkeit in sich stimmig sein kann. In der Zusammenarbeit mit meinen Kunden kann ich es mir heute durchaus leisten, Angebote abzulehnen, wenn ein Auftraggeber für mich indiskutabel ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich halte nichts von Leistungsdruck und versuche, meine Mitarbeiter zu motivieren, indem ich ihnen eine Vision des Erreichbaren vermittle. Einmal jährlich veranstalte ich eine Planungssitzung, im wesentlichen haben meine Mitarbeiter jedoch freie Hand bei der Verwirklichung der Ziele.In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Meine wichtigste Entscheidung traf ich, indem ich vor zwei Jahren in die Forschung und Entwicklung ging, weil ich erkannt hatte, daß wir nur mit High Level–Produkten am Markt bestehen können, und uns durch Know-How von den Mitarbeitern abheben.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir haben innerhalb des Betriebes drei Abteilungen, die untereinander sehr stark kommunizieren. Die Abteilung für Önologie, die sich mit der Weinerzeugung, bzw. den damit verbundenen Reinigungstechnologien beschäftigt, wird von einem Absolventen der Klosterneuburger Schule gemeinsam mit zwei Mitarbeitern geführt. Die zweite Abteilung betreibt mit drei Mitarbeitern Forschung und Entwicklung, und die dritte Abteilung Reinigungstechnik ist nach wie vor mein Metier, und umfaßt die angewandte Verfahrenstechnik von Reinigungsmitteln in der Nahrungsmittelindustrie.Wie definieren Sie Erfolg? Ich verstehe unter Erfolg die Anerkennung meiner Leistung, wobei es mir sehr wichtig ist, integer gehandelt zu haben.Welche sind
Ihre Ziele?
Mein Ziel ist es, auch in der Pension den guten Kontakt zu meinen Kunden aufrecht zu erhalten.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Die heutige junge Generation hat gelernt, sehr nüchtern zu denken und hängt glücklicherweise keinen Ideologien mehr nach. Da ich selber überzeugtes Christ bin, möchte ich ihr raten, den Faden zur Spiritualität nicht zu verlieren und nicht zu materialistisch zu denken.Welche Probleme scheinen Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Ich denke, eines unserer Hauptprobleme ist der Preisdruck. Die Preise haben sich so stark nach unten bewegt, daß die Kosten für guten Service heute zu hoch sind. Das war für mich schon sehr bald der Grund, aus der Belieferung großer Industriebetriebe mit Massenprodukten auszusteigen und das Unternehmen auf Nischenprodukte zu spezialisieren.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition von Erfolg sehe ich mich als erfolgreich, weil ich in meinem Leben das Wesentliche erreicht habe und ein sehr harmonisches Leben führe.