Zum Erfolg von Oliver Müller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, etwas gut zu meistern, das man sich vorgenommen hat. Er setzt sich aus vielen Elementen zusammen, an denen man hart arbeiten muß.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist zu einem Gutteil meine Erziehung; das Wissen, das ich, wie auch mein Bruder und Partner, ganz unbewußt von meinem Vater übernahm. Es ist für mich somit selbstverständlich, sechs oder sieben Tage in der Woche zu arbeiten, da ich diese Einstellung bereits als sehr junger Mensch lernte. Weiters war ich von Kind an im Geschäft. Ich bin ein unternehmerisch denkender Mensch und es war für mich immer völlig klar, in den väterlichen Betrieb einzusteigen. Vor elf Jahren wurde von meinem Vater die Idee von Young Diamonds geboren, weil er vom etwas angestaubten Image des Juweliers wegkommen wollte. Unsere Spezialität ist heute die Offenheit unserer Geschäfte (wir haben keine Tür, im Sommer wie auch im Winter!), weiters stellen wir jeder Firma eine eigene Vitrine zur Verfügung, die mit Produktbeschreibungen versehen ist. Somit kann sich der Kunde selbst informieren und muß sich nicht beraten lassen, wenn er es nicht will. Damit nehmen wir ihm die Schwellenangst sich unsere Produkte anzusehen. Unsere Mitarbeiter sind geschult, den Kunden nicht zu drängen; es soll ihm nicht peinlich sein, das Geschäft zu verlassen, ohne etwas gekauft zu haben. Unsere Stärke als Unternehmer besteht in der Geschlossenheit und Begeisterung, die wir nach außen hin vermitteln, weil sie auch nach innen stimmt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition von Erfolg sehe ich mich durchaus als erfolgreich, unter der Prämisse, daß ich diesen Erfolg mit meinem Bruder teile.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich denke, der Entschluß, mit einigen Marken stark zu kooperieren, wie zum Beispiel mit Swatch, aber auch anderen Uhren- sowie Schmuckmarken, war sicher ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges. Weiters haben wir bei unserer Expansion immer einen großen Augenmerk auf die Standorte gelegt. Nur mit den besten Standorten in Frequenzlagen ist es heute möglich, erfolgreich zu sein. Standorte, wie SCS, Donauzentrum, Mariahilferstraße oder Plus City sind einfach ein Muß für einen Handelsbetrieb.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Man muß das Rad nicht immer neu erfinden! Ich denke, man braucht eigene Ideen; es ist jedoch durchaus legitim, erfolgreiche Ideen anderer zusätzlich zu übernehmen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die österreichische Juweliersbranche hat sicherlich einen enormen Aufholbedarf und in der gängigen Form in zehn Jahren keine Berechtigung mehr, weil die alteingesessenen Juweliere zwar Goldschmiede, aber keine Kaufleute sind. Der Kunde von heute will aber beim Einkaufen etwas erleben und keine schlecht beleuchteten verstaubten Geschäfte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unser Geschäft steht und fällt mit unseren Mitarbeitern, sie spielen eine maßgebliche Rolle an unserem Erfolg.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir haben im Moment gewisse Probleme, Mitarbeiter zu rekrutieren. Wesentlich ist mir die Offenheit für Neues, Freundlichkeit und gutes Auftreten. Wir wollen gar keine Fachkräfte, weil diese aus einem ganz anderen System kommen und unsere Philosophie nicht so leicht übernehmen können, wir suchen eher branchenfremde Menschen, die Freude am Verkaufen haben. Wichtig ist mir grundsätzlich die Loyalität zum Unternehmen.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Die Ausbildung der Mitarbeiter ist uns ein wesentliches Anliegen. Für regelmäßige Produkt- und Verkaufsschulungen ziehen wir mit Mag. Rudolf N. Portillo einen der europaweit meistgebuchten Trainer heran.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser nächstes Ziel ist es, flächendeckend in ganz Österreich Filialen zu errichten.