Zum Erfolg von Johannes Rogy
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, die gemeinsam definierten Ziele zu erreichen oder sogar zu überschreiten. Dazu bedarf es neben dem Fachwissen - das eine Grundvoraussetzung ist - einer hohen sozialen und menschlichen Kompetenz sowie Selbständigkeit und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Darüber hinaus sollte man sich auch selbst noch Ziele setzen. Speziell in dieser Position ist dies wesentlich, weil wir hier in Österreich weit vom Sitz der Gesellschaft in Luxemburg entfernt tätig sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition bin ich zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wir haben unsere Ziele sehr schnell erreicht, weil meine Kollegen und ich aus jenem beruflichen Umfeld kommen, in dem wir heute unsere Produkte vertreiben. Die Produkte, die wir bieten, sind sehr gefragt, diese Kombination ermöglichte den Erfolg des Unternehmens. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Während des Studiums gab es Persönlichkeiten, die im Rampenlicht standen, mich zwar beeindruckten, aber keine Vorbilder im klassischen Sinne waren. Es waren Menschen, die etwas bewegt haben. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Trotz der EU-Richtlinien für alle Investmentunternehmen gibt es in jedem EU-Mitgliedsland eine Reihe von Landesgesetzen, welche nach wie vor Gültigkeit haben. Dies stellt für ein international tätiges Unternehmen eine große Herausforderung dar. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir haben genau definierte Bereiche und heben uns sehr stark von den Mitbewerbern ab. Nordea ging aus einer Fusion von Unidanmarkt (Dänemark), Merita Bank (Finnland), Christiana Bank OG Kreditkasse (Norwegen) und Nordbanken (Schweden) hervor. Nicht zuletzt durch ihre überragende Präsenz - sowohl auf nordischer und europäischer Ebene, als auch weltweit - verfügt die Nordea-Gruppe über ein Gesamtvermögen von ca. 320 Milliarden Euro, 35.000 Mitarbeiter und mehr als zehn Millionen Kunden. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Märkte sind ideal gestreut, und überleben wird längerfristig nur der Beste. Im Laufe der Zeit entwickelt sich so etwas wie Freundschaft zu der Konkurrenz, man kennt sich in der Branche.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Trennung zwischen Beruf und Privatleben ist sehr verschwommen. Ich arbeite auch am Wochenende, trotzdem nehme ich mir Freizeit. Wenn die Tätigkeit Spaß macht und sich Erfolg einstellt, ist es egal, ob man am Wochenende arbeitet. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich betrachte Fortbildung als permanenten Prozeß. Unter Fortbildung verstehe ich auch, die Veränderungen am Markt eingehend zu analysieren Selbstverständlich besuche ich auch Seminare, doch der Großteil der eigenen Weiterentwicklung erfolgt in der Praxis. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man in diesem Metier erfolgreich tätig sein möchte, muß man einen starken Bezug zu den Märkten haben, sich also nicht nur für die Börse als solche, sondern für die Wirtschaft allgemein sehr interessieren. Wenn einem dies keinen Spaß macht, dann sollte man es nicht tun. Man soll nur das machen, was einem wirklich Freude und Spaß bereitet. Nur auf finanzielle Bedingungen zu achten und ein Studium zu beginnen, das gerade in ist, halte ich für völlig falsch.
Ihr Lebensmotto?
Die österreichische Wesensart ist eine freundliche und umgängliche, und insofern meine ich, daß man nicht immer alles so ernst und schwer nehmen soll.