Zum Erfolg von Branko Pejak
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mein Unternehmen jeden Moment ohne Schulden abgeben zu können und meine Familie abgesichert zu wissen. Als Beispiel meines Erfolges möchte ich die gesamte Zeit meiner Selbständigkeit nennen. Daß meine Firma immer noch existiert, ist für mich schon ein gewisser Erfolg, da ich viele Unternehmen in Konkurs gehen sah. Als wenig hilfreich für Klein- und Mittelbetriebe sehe ich die allgemeine Globalisierung. Entweder werden kleinere Firmen von Konzernen geschluckt, oder müssen sich in Abhängigkeit von solchen begeben, um überleben zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Zum Teil ja, wobei ich mit mehr Risikobereitschaft auch sicher mehr hätte erreichen können. Außerdem haben der Jugoslawienkrieg und die allgemeine Wirtschaftskrise meine Geschäfte negativ beeinflußt. Ich bin aber durchaus zufrieden mit meiner jetzigen Situation und auch stolz auf das, was ich leistete. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Durchhaltevermögen, Pünktlichkeit und der eiserne Wille, nicht aufzugeben. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine langjährige Erfahrung, die ich einbringen kann und die damit verbundenen intensiven Praxiskenntnisse. Aufgrund dieser Tatsache werde ich oft von Kollegen und anderen Firmen angerufen und nach meiner Meinung gefragt. Beste Landes- und Sprachkenntnisse im jugoslawischen Raum sind sicher ein weiterer Vorteil, den ich mit meinem Unternehmen bieten kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiterin ist meine Frau, auf die ich mich natürlich voll verlassen kann. Mir ist es wichtig, daß ich zu meinen Geschäftspartnern in einem fairen Verhältnis stehe, sie mit guter Arbeit versorge, damit sie dementsprechend verdienen können. Die Zufriedenheit meiner Partner erscheint mir essentiell für den Erfolg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich im Zuge meiner Arbeit oft unterwegs bin, ist es für mich von größter Bedeutung, daß mich meine Frau moralisch unterstützt und sehr verständnisvoll ist. Bei diversen Auslandsaufenthalten ist die Familie manchmal dabei, auf diese Weise verbinden wir Urlaub mit dem Geschäftlichen. Mein Laptop und mein Handy habe ich immer im Gepäck, um für meine Geschäftspartner jederzeit erreichbar zu sein. Für meine Freunde und Bekannten hatte ich eigentlich immer genug Zeit, wobei es mir jetzt leichter fällt, mir meine Zeit einzuteilen, da die Firma gut läuft und ich nicht immer anwesend sein muß.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sicherlich als erfolgreich, da mein Umfeld meinen Arbeitsaufwand sieht und meine Arbeit schätzt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder junge Mensch, der sich selbständig macht, sollte sein Geschäft mit möglichst wenig Risiko aufbauen, das heißt, Investitionen so gering als möglich halten. Um wirklich zum Erfolg zu gelangen, bedarf es Geduld, eines hohen Maßes an Durchhaltevermögen, Widerstandskraft und guter Partner. Außerdem möchte ich jedem Jungunternehmer raten, selbst viel zu arbeiten, initiativ zu sein, ein genügsames Leben zu führen und mit seinen Wünschen und Vorstellungen „am Boden“ zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mein Transportunternehmen ohne Schulden weiterzuführen; einen Konkurs würde ich absolut als schwarzen Fleck in meiner Karriere sehen. Da mein Sohn die Firma nicht übernehmen möchte, werde ich diese vor meiner Pensionierung verkaufen und anschließend mein Leben so intensiv wie möglich genießen.