Zum Erfolg von Theresa Jordis
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich bisher sehr viel erreichen konnte – es wäre vermessen, würde ich mich nicht so bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man fühlt sich mir beizeiten unterlegen, weil ich aufgrund meiner visionären Ideen, die niemand vor mir hatte, manchmal als gefährlich gelte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich vor einem unmittelbaren Anlaßfall stehe, versuche ich zunächst abzuschätzen, wie sich diese Situation weiterentwickeln kann, soll oder wird. Bevor ich überhaupt reagiere, muß ich mich fragen, wohin ich eigentlich will, aus dieser Erkenntnis können sich in der Folge Etappen, Maßnahmen und Schritte ableiten. Ich bin kein impulsiver Mensch, sondern warte bei Problemen lieber etwas zu, überschlafe sie einige Nächte; ich treffe keine spontanen Entscheidungen, weil ich der Meinung bin, daß man damit sehr viel zerstören kann. Wenn ich beispielsweise eine Verfassungsgerichtshofbeschwerde bearbeite, lese ich sie mir bis zwei Tage vor der Frist täglich durch, weil es immer noch etwas zu verfeinern gibt und ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe, meine Klinge durch diese intensive Beschäftigung noch zu schärfen. Es ist für mich dabei wichtig, Ideen im Team zu sammeln und danach selbst eine Entscheidung zu fällen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche Rolle spielt emotionelle Intelligenz, in diesem Zusammenhang muß ich gestehen, daß ich mit unsympathischen Menschen nicht zusammenarbeiten kann – wenn sie sich auch durch noch so hohes Fachwissen auszeichnen
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir führen quartalsweise Förderungs- und Entwicklungsgespräche mit unseren Mitarbeitern, wobei mir die Bereitschaft wichtig ist, sich permanent weiterzubilden und zu entwickeln. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern Kritikfähigkeit, weil bei solchen Gelegenheiten ganz offen ihre Mängel angesprochen werden – ich möchte niemanden in meinem Team, der dabei am hohen Roß sitzt und glaubt, er hätte dies nicht nötig. Ich denke, daß die Fähigkeit, sich etwas sagen zu lassen und Rat anzunehmen, etwas unabdingbar Wichtiges für die Zusammenarbeit ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
An erster Stelle stehen die juristische Qualität und Professionalität, die durch höchste fachliche Kompetenz, aber auch durch deren klar strukturierte, verständliche und klientenorientierte Präsentation, hohe Qualität des äußeren Erscheinungsbildes (bei Personen, Räumen und im Schriftgut) und kurze Antwortzeiten gewährleistet werden soll. Wir verstehen uns als Gefährte des Klienten, den wir durch unsere Hilfe zum Erfolg begleiten. Unser Tun muß sich daher an den Bedürfnissen des Klienten orientieren. Wir wollen mit ihm siegen. Wir sehen einen wesentlichen Wert unserer Arbeit und der Gestaltungskraft, also in der Möglichkeit, mit dem Klienten etwas zu bewegen und zum Erfolg zu führen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es wird oftmals unterschätzt, welche große Rolle Fleiß und harte Arbeit beim Erfolg spielen. Ich merke bei vielen Bewerbern, wie sehr die Vorstellung, in welcher Relation Intelligenz und fachliches Wissen zueinander stehen, zum Mißverständnis werden kann: es ist sicher nicht ausreichend, nur „gescheit“ zu sein, um erfolgreich zu werden. Man darf keine Allüren haben und auf keinen Fall Ansprüche stellen, wenn man in ein Arbeitsverhältnis eintritt; man muß vor allem Leistung erbringen und darf keinen Ärger aufkommen lassen, weil man der Meinung ist, man sei für eine Tätigkeit überqualifiziert. Aus meinem eigenen Werdegang weiß ich, daß gerade alltägliche Arbeiten und Aufgabenstellungen Routine und Erfahrung bringen, die einem dann angesichts größerer Herausforderungen „subkutan“ zur Verfügung stehen. Eine wirklich fundierte Ausbildung ist unabdingbar, außerdem würde ich jedem jungen Menschen raten, wenigstens den Versuch zu machen, einen Lebensplan zu definieren (was ich selbst verabsäumte). Man sollte nicht einfach das und jenes ausprobieren und warten, wie diese Versuche ausgehen, wohin sie führen; man soll sehr zielstrebig definieren, was man werden will. Wesentlich ist dabei die permanente Selbstkontrolle.