Zum Erfolg von Helmut Essl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das, was unter dem Strich übrigbleibt und bedeutet auch, eine Tätigkeit auszuüben, die einen interessiert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Man könnte beispielsweise Frank Stronach als erfolgreich bezeichnen. Ich bin kein Mensch, der ab einem gewissen Punkt glaubt, alles erreicht zu haben, sondern stecke mir sofort neue Ziele. Ich bin stolz darauf, ein Unternehmen zu führen, das namhafte Krankenhäuser beliefert und bin mit meinem bisherigen Karriereverlauf zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Geheimnis meines Erfolges war meine Bereitschaft, aktiv auf Spitäler zuzugehen und gemeinsam mit den Verantwortlichen deren Sortiments zu optimieren. Ich versuchte, den Bedarf am Markt zu erheben und konnte durch meine umfassende Lieferantenkartei und das zuvor gesammelte Know-how so gut wie alle Bereiche abdecken. Wesentlich war auch, mit den Produktionsfirmen vor Ort zusammenzuarbeiten. Ich kann gut zuhören und bin daher fähig, aus Kundengesprächen herauszufiltern, was tatsächlich benötigt wird, auch wenn mir Berdürfnisse nur indirekt vermittelt werden. Persönliche Kommunikation steht für mich an erster Stelle. Ich möchte Kunden nicht einfach nur etwas verkaufen, sondern interessiere mich wirklich für ihre Probleme und Bedürfnisse. Mein profundes Fachwissen und meine Erfahrung sind dabei ebenfalls sehr hilfreich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte von meinen Mitarbeitern vor allem, daß sie Probleme nicht verschweigen und mir in die Augen schauen können. Eine weitere Voraussetzung zur reibungslosen Zusammenarbeit ist Loyalität, beziehungsweise Fairneß der Firma gegenüber.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Unternehmen ist im Vergleich zu großen Konzernen sehr flexibel und geht sehr individuell auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Durch permanente Erweiterung der Lagerkapazität bieten wir bestmögliches Service und zeichnen uns durch attraktive Preise aus. Unsere hochwertigen, vollzertifizierten Produkte bieten höchste Sicherheit für Patienten. Eine unserer Stärken liegt in der Effizienz der Abläufe, die durch die schlanken Strukturen des Unternehmens zum Nutzen des Endverbrauchers beiträgt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche und werde für diese Fähigkeit von vielen Menschen bewundert. Wenn ich das Büro verlasse, kann ich sehr gut abschalten. Ich möchte meine Arbeit hinter mir lassen, wenn ich nach Hause komme und spreche daher mit meiner Lebensgefährtin nicht über das alltägliche Geschäft.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde jedem jungen Menschen raten, Augen und Ohren offenzuhalten und vor allem zuzuhören. Wenn man Möglichkeiten sieht, sollte man sie nutzen. Generell gilt es, sich ein mittel- bis langfristiges Ziel zu stecken, das man in kleine Teilziele zerlegt und dann sehr konsequent verfolgt. Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, eine Tagesliste mit Aufgaben zu erstellen, die ich am Ende des Tages abhaken kann. Wenn man diese Strategie verfolgt, hat man nicht nur jeden Tag Ziele erreicht und kann mit sich zufrieden sein, sondern sieht am Ende einer Periode ein schönes Ergebnis, das sich aus der Summe der kleinen Erfolge zusammensetzt. Wer erfolgreich ist, wird selten nach seiner Ausbildung gefragt. Ich bedauere trotzdem, mein Studium nicht abgeschlossen zu haben, obwohl ich in der Praxis wahrscheinlich mehr Fachwissen sammeln konnte. Ich denke, daß permanentes Lernen innerhalb einer beruflichen Tätigkeit eine Universitätsausbildung in vielerlei Hinsicht ersetzen kann und rate jungen Akademikern, nicht zu glauben, daß sie mit dem Lernen „fertig“ sind, wenn sie ihr Studium beendet haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir zum Ziel gesetzt, meine Firma als ein wichtiges Unternehmen innerhalb der Medizinbranche zu etablieren. Dieses Ziel konnte ich mit manchen Produkten bereits teilweise verwirklichen. Auch möchte ich das Unternehmen so strukturieren, daß es mir möglich ist, auch ein Monat Urlaub zu nehmen, was mir zur Zeit noch nicht möglich ist.