Zum Erfolg von Josef Loidolt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg muß sich nicht unbedingt auf den Beruf beziehen, aber die beiden Bereiche Privatleben und Beruf sind stark miteinander verknüpft. Ich denke, daß es wesentlich ist, beruflichen Erfolg zu haben, weil sich dieser dann auch positiv auf die Familie auswirkt und man ruhiger und gelöster ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Vater eröffnete 1950 ein Büro vier Mitarbeitern. Heute verfügen wir über drei Niederlassungen, gute Kontakte zur öffentlichen Hand und einen guten Ruf, was unsere Arbeit anbelangt. Darauf sind meine Mitarbeiter und ich stolz.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich wollte aus diesem Büro, das ich ererbt habe, mehr machen, sah die Chance und arbeitete darauf hin. Es ist wesentlich, sich seinen Zielen in kleinen Schritten zu nähern, so erlebt man öfter Teilerfolge, die einen zu weiteren Schritten motivieren. Ich bin immer bemüht, neue Tätigkeitsbereiche zu finden, denn das Vermessen ist eigentlich eine sehr eingeschränkte Arbeit. Mittlerweile mache ich neben Grundstücks- und Straßenvermessungen, auch kommunale und grafische Informationssysteme für Gemeinden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme Herausforderungen an und bespreche mit meinen Mitarbeitern mögliche Lösungen. Ich genieße es, von der Alltagsarbeit wegzukommen, mit neuen Anforderungen konfrontiert zu werden und sie zu lösen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich drei Firmen gegründet hatte und diese gut führen konnte, hatte ich das Gefühl, erfolgreich zu sein.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist immer besser, weil man seine eigenen Gedanken und Projekte einbringen kann.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Natürlich hat mich mein Vater, der die Firma gegründet hatte, geprägt. Ich hatte schon als Jugendlicher oft in der Firma mitgeholfen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Wir sitzen alle in einem Boot und ohne meine Mitarbeiter wäre unser Erfolg nicht möglich. Je besser sie ausgebildet sind, desto erfolgreicher kann ich Aufträge abwickeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir bilden Lehrlinge selbst aus. Bei der Auswahl führe ich ein persönliches Gespräch mit dem Bewerber und dem Erziehungsberechtigten und schildere den künftigen Arbeitsbereich. Ich achte beim Zeugnis darauf, welche Noten der Bewerber in technischen Fächern hat, weil er für die Lehrlingsausbildung über gewisse Voraussetzungen verfügen sollte. Wenn ich Techniker suche, beachte ich seine Referenzen. Bei Diplomingenieuren setze ich voraus, daß sie das Wissen von der TU mitbringen und sich unseren Anforderungen gemäß entsprechend schnell einarbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir führen einmal im Monat ein Mitarbeitergespräch. Ich möchte mit diesem runden Tisch meine Mitarbeiter dazu motivieren, selbst im Büro mitzuwirken und Verbesserungsvorschläge zu bringen. Ich glaube, daß das meinen Mitarbeitern das Gefühl gibt, am Erfolg teilhaben zu können und nicht nur Befehlsempfänger zu sein. Man muß Mitarbeitern das Gefühl geben, daß sie in der Firma wichtig sind und gebraucht werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind mit vierzehn Mitarbeitern ein schlagkräftiges Team, das flexibel arbeitet und Aufträge innerhalb kürzester Zeit zur Zufriedenheit des Auftraggeber abwickeln kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Inzwischen gelingt es mir besser, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Früher nahm ich oft Arbeit mit nach Hause. Heute arbeite ich nur dann zu Hause, wenn es notwendig ist, ansonsten beginnt mein Privatleben, wenn ich das Büro verlasse.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wesentlich, daß junge Menschen eine Ausbildung beenden und nicht sprunghaft sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, meine drei Büros noch auszubauen und Partner zu finden. Bei meiner Pensionierung möchte ich das Büro eventuell in eine KEG umwandeln.