Zum Erfolg von Rosita Kornagel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich eine absolute Freiheit der Kreativität. Diese genieße ich in meinem Unternehmen. Es ist der beste Weg zum Erfolg, wenn man selbst kreativ sein kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war, daß ich eine starke Persönlichkeit mit guter Menschenkenntnis bin. Auch das Wohlwollen des ehemaligen Geschäftsführers der KBV war ein wichtiger Faktor, denn er hat mir die Möglichkeit gegeben, das zu tun, was ich tun will. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Mutter, eine Rechtsanwältin, hat mir viele Lebensweisheiten beigebracht. Als sie sehr jung verstarb, mußte ich kochen, waschen und zwei Männer versorgen. Mein Vater hat mich ebenfalls geprägt. Ich habe gelernt, daß man Dinge in die Hand nehmen muß. Auch mein Mann hat viel zu meiner Entwicklung beigetragen, indem er immer bedingungslos zu mir stand. Vom zweiten Geschäftsführer der KBV, Herrn Siebert, der ein guter Freund ist, habe ich viel gelernt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen für mich eine ganz entscheidende Rolle. Sie sind mein Kapital.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? An erster Stelle steht Flexibilität, denn bei uns weiß ein Mitarbeiter oft am Anfang des Tages nicht, was ihn erwartet. Er muß weiters absolut loyal sein. Erst an dritter Stelle steht fachliche Qualifikation, denn diese kann man erlernen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie durch starken, persönlichen Kontakt. Meine Mitarbeiter sind mit eingebunden und haben immer das Gefühl, Mitentscheidungsrecht zu haben, auch wenn dem nicht so ist. Ich würde nie zu einem Mitarbeiter sagen: Das mußt du machen!, sondern Es wäre sehr nett, wenn du es machst!. Alle Mitarbeiter erhalten Geburtstagsgeschenke, zu runden Jubiläen drucken wir T-Shirts mit Fotos der Mitarbeiter. Wir veranstalten auch jedes Jahr eine sehr schöne Weihnachtsfeier, zum Beispiel fliegen wir nach Hamburg und sehen uns Das Phantom der Oper an.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde als liebenswürdig und korrekt, gleichzeitig aber auch als sehr hart gesehen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die gesamte Struktur der Krankenhäuser bewegt sich stark in Richtung Privatisierung. Einerseits erwartet man beste Versorgung, doch diese ist aufgrund der immer höheren Lebenserwartung schwer zu bezahlen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir verfügen über ausgezeichnete Datenbanken und sehr qualifizierte Mitarbeiter, die permanent geschult werden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich halte nicht viel von Trainingsseminaren, denn sie sind nicht realitätsbezogen. Ich bilde mich durch Gespräche fort und indem ich sehr viel lese.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unser Familienleben ist sehr harmonisch, da meine Familie sehr viel Verständnis aufbringt. Sie akzeptiert, daß ich auch am Strand oder am Pool mein Handy dabeihabe, denn für mich ist der Beruf meine Berufung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll sich viele kleine Ziele setzen. Das höchste Gut im Leben ist Freizeit, nicht Geld.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wäre gerne Rußland-Berater des Bundeskanzlers.