Zum Erfolg von Alois Kroiss
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine gesellschaftliche und finanziell abgesicherte Position zu erreichen. Zum Erfolg gehören aber auch gute familiäre Verhältnisse und wohlgeratene Kinder. Unser ältester Sohn ist ebenfalls Mediziner und absolviert gerade seinen Turnus, der jüngere schließt demnächst sein Wirtschaftsstudium ab.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wie es andere sehen, weiß ich nicht. Wenn ich mich zurückerinnere, wie ich aufgewachsen bin, und was ich dann in meinem Beruf alles erreicht habe, sehe ich mich selbst schon als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Onkel, der Chirurg war, imponierte mir sehr und beeinflußte sicherlich meine Berufswahl. Während meiner Zeit als Assistenzarzt der II. Medizinischen Universitätsklinik unter Universitätsprofessor Dr. Fellinger lernte ich sehr viele Menschen kennen, die mich animierten, mehr zu tun. Denn als Student war ich gar nicht so überragend, mich interessierte die Praxis wesentlich mehr. Ich hatte das Glück, daß sich mein Lebensweg so entwickelte wie von mir geplant. Hinter dem Erfolg steckt aber vor allem sehr viel Fleiß. Selbst bei größter Begabung und Glück ist immer Fleiß der Vater des Erfolges. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Universitätsprofessor Dr. Karl Fellinger, bei dem ich meine internistische Ausbildung absolvieren durfte, war sicherlich ein Vorbild. Bei entsprechender Leistung konnte er als Vorgesetzter sehr nett und freundlich sein, umgekehrt wurde er aber auch recht unangenehm, wenn man nicht mit Fleiß und Ernst bei der Sache war. Am meisten förderte mich Professor Dr. Höfer, der damals am AKH das Nuklearmedizinische Institut aufbaute und mich zur Hormonbestimmung auf nuklearmedizinischer Basis brachte. Ich hatte ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu ihm.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Anfang 2006 ein großer Artikel über mich und das Nuklearmedizinische Institut im Magazin der Rudolfstiftung „Inside“ erschien, freute mich das sehr. Das ist eine schöne Anerkennung, da sonst meist nur große Fächer wie die Chirurgie oder Interne Medizin berücksichtigt werden. In diesem Artikel wurden auch meine persönlichen Leistungen gewürdigt, was mich schon stolz macht. 1986 wurde ich Universitätsdozent für Nuklearmedizin, und im Jahr 2000 wurde mir vom Bundespräsidenten der Berufstitel Professor verliehen. All das sind Anerkennungen, die doch ein gewisses Erfolgsgefühl vermitteln.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich hängt der Erfolg des Nuklearmedizinischen Institutes ganz wesentlich von den Mitarbeitern ab. Ich habe zu allen Kollegen ein ausgezeichnetes Verhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch meine Tätigkeiten am Institut und in der Privatordination arbeite ich wöchentlich sicherlich 70 Stunden pro Woche. Das ist aber kein Problem für mich, weil mein Beruf auch mein Hobby ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich laufend weiter, durch das Studium von Fachliteratur, aber auch durch den Besuch von Kongressen und Symposien. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate dazu, fleißig und zielstrebig seinen Weg zu gehen, Geduld zu haben und sich durch kleine Rückschläge nicht entmutigen zu lassen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, daß geordnete, gute familiäre Verhältnisse ganz wesentlich zum Erfolg beitragen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Natürlich gibt es am Institut immer wieder aktuelle Ziele, wie beispielsweise die Anschaffung der neuesten Geräte. Die Nuklearmedizin ist ja ein Bereich, in dem die Technik eine wesentliche Rolle spielt. Im großen und ganzen habe ich meine beruflichen Ziele jedoch erreicht und möchte 2008 meinem Nachfolger geordnete Verhältnisse übergeben. Privat möchte ich mit zunehmendem Alter wieder etwas mehr Sport betreiben, was in den letzten Jahren durch den beruflichen Einsatz leider zu kurz gekommen ist.