Zum Erfolg von Walter Reinisch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, etwas mitgestalten zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolgsgefühl hängt immer sehr stark mit dem jeweils amtierenden Bürgermeister zusammen, wobei die Zusammenarbeit mit dem derzeitigen die beste meiner Laufbahn ist. Aus diesem Grund fühle ich mich momentan erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich persönlich betrachte meine Karriere nicht als solche. Ich schätze allerdings meine Arbeit, die nicht nur sehr interessant und vielseitig, sondern überdies auch sehr praktisch ist, weil ich im selben Ort arbeite, wo ich auch wohne. Weiters habe ich die Möglichkeit, Dinge mitzugestalten. Ausschlaggebend für meinen heutigen Erfolg ist die gute Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Bürgermeister, wobei ich sagen muß, daß es mit seinen Vorgängern in der Vergangenheit Probleme gab. Den heutigen Bürgermeister kenne ich seit meiner Kindheit. Er ist ein Mensch, der Meinungen einholt und in Entscheidungen einbindet.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab in meiner Laufbahn nicht die eine, große Entscheidung, sondern viele kleine.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich stoße zwar zum Teil auf kritische Meinungen, werde andererseits aber von manchen Menschen gelobt, die meine Arbeit schätzen. Ich für meinen Teil bin kein Mensch, der das eine oder andere überbewertet, weil ich glaube, daß man erst in der Not seine wahren Freunde kennenlernt, wie ein Sprichwort sagt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bin direkt dem Bürgermeister unterstellt, kann aber selbst keine Mitarbeiter auswählen, obwohl der neue Bürgermeister ein besseres Auswahlverfahren installiert hat. Wir sind gerade in einer Phase des Umbruchs, weil viele ältere Mitarbeiter zur Zeit in Pension gehen. Nach einem Hearing mit sämtlichen Bewerbern erstellen wir eine Wertung, um den besten Kandidaten herauszufinden. Sollten Bewerber übrigbleiben, die gleich gut abschneiden, entscheidet das Los.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter wahrscheinlich zu wenig. Ihnen sollte das Wissen genügen, daß ich mit ihnen zufrieden bin, solange ich nichts Gegenteiliges sage.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Gemeindesekretär habe ich keine 40 Stunden-Woche. Ich muß abends bei Sitzungen anwesend sein und kann viele Arbeiten, die Ruhe erfordern, nur außerhalb der Dienstzeiten erledigen. Außerdem pflege ich zwei Hobbys, die mich stark in Anspruch nehmen: zum ersten bin ich Feuerwehrkommandant-Stellvertreter und zweitens ehrenamtlicher Diakon. Dennoch bemühe ich mich, mit meiner Familie viel Zeit zu verbringen. Würde sie mir nicht so viel Verständnis entgegenbringen, hätte ich große Schwierigkeiten, Beruf, Privatleben und ehrenamtliche Tätigkeiten miteinander zu vereinbaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte der Jugend aus meiner eigenen Erfahrung raten, konservativ zu sein – im Sinn von Bewahrung und Ausbau des Guten – und sich gleichzeitig neuen Ideen nicht zu verschließen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den Jahren, die mir noch bis zu meiner Pensionierung bleiben, gemeinsam mit dem neuen Bürgermeister und den Gemeindebediensteten noch einiges für den Ort erreichen, der ein wenig unter der Tatsache leidet, daß sich die Kuranstalt Bad Deutsch-Altenburg in Privatbesitz befindet und daß keinerlei Investitionen getätigt werden, weil die öffentliche Hand keinen Einfluß mehr nehmen kann. Aus diesem Grund ist der Tourismus stark rückläufig. Unser Ziel ist es, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Positiv ist die Tatsache, daß wir bei der letzen Volkszählung ein Plus von rund sieben Prozent erreichen konnten, das für die Einnahmenstruktur der Gemeinde eine wesentliche Rolle spielt. Auf diese Art sollte es uns gelingen, auf Geldmittel zurückgreifen zu können, die wir einsetzen werden, um Positives zu bewirken.