Zum Erfolg von Martina Heidinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, Vorgenommenes zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe mir vorgenommen selbständig unternehmerisch tätig zu sein, was mir gelungen ist. Auch meinen Wunsch, Familie mit Beruf zu vereinbaren, konnte ich mir erfüllen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich nehme meine Aufgaben ernst, bin genau, fleißig und bilde mich ständig weiter. Hilfreich sind meine Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrungen. Entscheidend ist auch die richtigen Mitarbeiter auszuwählen und sie bestens anzuleiten.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich habe einen Beruf gewählt, der für eine Frau mit Familienwunsch geeignet ist. Ursprünglich wollte ich Unternehmerin werden und ging nur deshalb in eine Wirtschaftsprüfungskanzlei um mir in diesem Bereich Zusatzwissen anzueignen und Wissenslücken zu schließen. Dabei erkannte ich diese Arbeit als Frauenberuf, da man diese Tätigkeit auch teilzeits ausüben kann ohne gänzlich auszusteigen. Wichtig ist es trotzdem, ständig am Ball zu bleiben und sich auch in der Karenzzeit laufend weiter zu bilden. Ich habe keine Karenzzeit in Anspruch genommen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit Eröffnung meiner eigenen Kanzlei hatte ich dieses Gefühl.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Unternehmen in diese Gruppe einzubringen war richtig, da der Beratungsbereich derart vielschichtig ist, daß es einem Einzelkämpfer unmöglich ist das ganze Spektrum abzudecken. Mein Wunsch den Kunden den besten Service zu bieten, ist nur in einer Gruppe möglich und nur schlagkräftige Teams bekommen die interessantesten Aufträge. Einem Einzelkämpfer fehlen auch die vielen informellen Gespräche und Diskussionen innerhalb der Gruppe.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Durch Kreativität ist man sicher immer vorne, wer nachmacht läuft nur hinterher.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Wirtschaftsprüfer verkauft eine Dienstleistung für die jeder der daran mitwirkt eine große Verantwortung trägt, daher am Erfolg mit beteiligt ist, und auch ernst genommen werden muß. Auf den persönlichen Weg zum Erfolg haben Mitarbeiter hingegen kaum Einfluß.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege Wert auf Persönlichkeit, Auftreten, Ausstrahlung und vor allem darauf, ob jemand in das Team paßt. Bei Neueinsteigern achte ich vor allem auf Einsatzfreude, Willen und Lernbereitschaft, bei berufserfahrenen Kollegen auf deren Ausbildung.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Von den insgesamt 70 Mitarbeitern sind 18 in Wien beschäftigt, es gibt zwei Führungsebenen (Partner, Steuerberater).Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere föderalistische Organisation ermöglicht, daß der verantwortliche Partner vor Ort beim Klienten ist, wir legen Wert auf höchste Qualität, deshalb ist bei uns die Anzahl der mitwirkenden Wirtschaftsprüfer besonders hoch und wir setzen nur wenige Assistenten ein. Das garantiert punktgenaue, schnelle Arbeiten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Als Mitglied des IWP sind 40 Stunden an Seminaren vorgeschrieben, die ich mit rd. 60 Stunden an jährlicher fachspezifischer Weiterbildung übererfülle, lese Fachliteratur und publiziere selbst Artikel im Internet.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte die Ausbildung nicht nur nach den eigenen Interessen ausrichten, sondern auch darauf achten, was gefragt ist und welche Berufschancen es gibt. Dazu sollte man mit erfahrenen Personen sprechen und seine Lernfächer so wählen, daß man seine Interessen mit einem gefragten Fachgebiet kombiniert. Ich rate zu einer internationalen Ausrichtung, Auslandsaufenthalten, Fremdsprachen und Weltoffenheit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Neben dem Wachstum der Kanzlei, wünsche ich mir vor allem mehr Zeit für mich selbst.