Zum Erfolg von Franz Thurner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das, was man sich selbst erarbeitet hat.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Man muß in seiner Selbsteinschätzung am Boden der Realität bleiben, aber in der Gemeindearbeit war ich jedenfalls erfolgreich, denn wir haben Mandate dazugewonnen, obwohl ich nicht aus der Gemeinde stamme.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zu meinem Erfolg haben Ehrlichkeit allen Bürgern gegenüber und auch Ehrgeiz beigetragen. Ich wollte immer vorne stehen, und ich war zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Bürger erreichbar.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Meine erste Wahl zum Bürgermeister und der Zugewinn von Mandaten im Jahr 1998 waren für mich ein wichtiger Schritt am Weg zum Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe jeden der 1.400 Haushalte besucht und mit allen Bewohnern persönlich Kontakt aufgenommen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist sicher besser.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Bruno Kreisky war für mich als Mensch und Politiker ein Vorbild.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Berufsleben erfährt man Anerkennung, wenn man gut arbeitet, sowohl durch Beförderung als auch finanziell. Im politischen Leben hingegen ist die Sache umgekehrt, und die Anerkennung ist viel weiter weg: Leistung wird als selbstverständlich vorausgesetzt, und man erntet nur Kritik.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem ist der Umgang mit der Jugend. Wir haben keine Vorbilder für die Jugend, und unsere Vorstellungen können wir nicht verwirklichen. Einerseits setzt die Jugend vieles als selbstverständlich voraus, andererseits gibt es in Jugendeinrichtungen Vandalismus. Es wäre notwendig, die Jugend zu motivieren und zu stärken, um die Gesellschaft wieder zu einen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Für die Gemeinde bin ich ein Mensch, der unters Volk geht, der die Jungen und die Alten besucht; einer, der mit jedem spricht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Slogan lautet: nur gemeinsam sind wir stark. Alle sind wichtig, an vorderster Stelle stehen natürlich die Mitarbeiter im Außenbereich. Sie alle tragen zu meinem Erfolg als Bürgermeister bei.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Grundsätzlich versuche ich, Mitarbeiter aus dem Ortsbereich zu finden, und erst, wenn das nicht möglich ist, aus der weiteren Region. Die Qualifikation muß der Dienststelle entsprechen. Wo es sinnvoll und möglich ist, nehmen wir Halbtagskräfte auf, weil sie flexibler sind; oft sind es Frauen, denen dieses Arbeitsmodell entgegenkommt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein gutes Arbeitsklima und die Mitarbeiter sehen in mir jemanden, der fast wie ein Vater für sie ist. Wir haben viele Besprechungen, auch schon im Vorfeld von Problemen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Amt des Bürgermeisters ist wegen des hohen Zeitaufwandes ein Einschnitt in das Familienleben. Die Arbeit des Bürgermeisters muß abends nach der normalen Arbeit erledigt werden. Ich binde meine Frau so weit wie möglich in den Besuch von Veranstaltungen ein. Meine Kinder sind schon erwachsen und ausgezogen und wir führen heute ein sehr homogenes Familienleben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Notwendige Neuerungen muß jeder mitverfolgen, aber im übrigen gibt es im Bürgermeisteramt keine speziellen Fortbildungen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend muß - und das ist sehr schwierig - verschiedene Dinge miteinander verbinden. Einerseits soll sie von der älteren Generation all das übernehmen, was gut ist, und kann es als Rückendeckung verwenden; aber andererseits findet natürlich ein stetiger Erneuerungsprozeß statt und es gibt Dinge, die sich jeder selbst erarbeiten muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind die Zufriedenheit der Bürger, der Zusammenhalt und die finanzielle Gesundheit unserer Gemeinde.