Zum Erfolg von Alexandra Bittermann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich relativ stark damit, Verantwortung für das zu tragen, was ich aufgebaut habe. Es wäre unehrlich, nicht zu sagen, daß auch ein hoher Lebensstandard dazu gehört. Mein Bestreben, diesen zu erhalten betrachte ich als Motivation und das Ergebnis als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich glaube, daß mein Ehrgeiz in meiner Kindheit wurzelt. Ich begann mit acht Jahren, Leistungssport im Kanurennsport zu betreiben. Dadurch habe ich gelernt, daß Erfolg schön ist und daß ich erfolgreich bin, wenn ich viel leiste. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Durch den Leistungssport habe ich gelernt, den Erfolg zu schätzen. Was sicherlich eine Rolle spielt, ist, daß ich ein grundsätzlich positiv denkender Mensch bin und nach Harmonie strebe. Daher versuche ich stets, Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen und das klärende Gespräch zu suchen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Aufgrund der Schnellebigkeit unseres Geschäftes gibt es für mich keinen beruflichen Alltag. Was ich brauche, ist immer ein klarer Kopf und der Überblick. Das erreiche ich, indem ich mir alles Wichtige notiere und klare Prioritäten setze, dabei die unangenehmen Dinge zuerst erledige und nicht aufschiebe. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich sage vom Gefühl her, ja. Ich finde den Spruch sehr passend, daß man als Frau doppelt so gut sein muß wie ein Mann, um genauso ernst genommen zu werden. Besonders in der Akquisition merke ich die anfänglichen Vorbehalte, die ich durch überzeugende Hard facts zerstreue.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich von Anbeginn an, mein ganzes Leben lang als erfolgreich. Es gab nichts, das mir besonders schwer gefallen wäre. Die Krisen, die ich hatte, waren nie so dramatisch, als daß sie mich zurückgeworfen hätten. Meine Motivation wächst, je mehr ich gefordert werde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als einschneidende Entscheidung kann ich den Schritt nennen, meine Assistentenstelle und damit den Weg zu einer wissenschaftlichen Karriere zu verlassen, um in diesem Unternehmen Geschäftsführerin zu werden. Die Entscheidung, trotz der einst eingefangenen Verluste mit dem Computergeschäft und der damit drohenden Insolvenz meinen Bereich, den Druckservice, weiterzuführen und die Kraft zu entwickeln, den Schuldenberg durch unser Kerngeschäft wieder abzutragen, war ebenfalls eine sehr wichtige.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Eine Kombination aus beidem ist der beste Weg. Man muß das Rad nicht neu erfinden, aber man muß sich immer bemühen, die Aspekte, die man übernommen hat, um besondere Komponenten zu ergänzen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Zu den prägenden Personen gehört sicherlich mein Mann, der mir immer hohes Verständnis entgegenbrachte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mein Mann ist sehr stolz auf mich, ebenso wie meine Familie. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Branche krankt daran, daß zu wenig bekannt ist, welche Vorteile der Digitaldruck bringt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Powerfrau und positiver Mensch geschätzt - im Sinne hoher Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten als Team, in dem jeder wichtig ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Der erste Eindruck macht sehr viel aus. Ich muß das Gefühl haben, daß der Bewerber in das bereits bestehende Team paßt; er muß sich beim Vorstellungsgespräch klar artikulieren und mir in die Augen schauen können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin immer ansprechbar und meine Bürotür ist immer offen. Wenn ich das Gefühl habe, daß jemand unzufrieden ist, suche ich sofort das Gespräch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Hauptziel ist es, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen, also die Altlasten abzuschütteln und ein gesichertes Eigenkapital sowie Rücklagen zu bilden.