Zum Erfolg von Edith Estermann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg war mir nie wichtig, darüber habe ich noch nie nachgedacht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Rückblickend müßte ich das bejahen, weil ich viel erreicht habe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bemühe mich, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, dann organisiere ich alles und setze die nötigen Maßnahmen so effizient wie möglich um.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Mein Beruf hat viel mit Technik zu tun. Anfangs hatte ich Probleme beim Verkauf, da mich manche Männer nicht akzeptieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man kann natürlich immer andere Dinge kopieren, aber eine Portion Originalität sollte man doch einbringen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein Chef bei Quelle Linz hat mich durch sein positives Denken und den menschlichen Umgang mit seinen Mitarbeitern stark geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn Kunden ihre Zufriedenheit ausdrücken, freut man sich besonders, aber Lob wird von Kunden eher selten ausgesprochen. Wir haben etwa 80 Prozent Stammkunden, manche schon seit mehr als 17 Jahren, aber das sind zum Teil auch unbequeme Kunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist, daß die Unternehmer innerhalb der Branche nicht miteinander kommunizieren. Da gibt es sinnlosen Brotneid. Viele versprechen auch, was sie dann nicht halten können. Man sollte immer sagen, was man kann und was nicht.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In meinem Freundeskreis heißt es, daß ich mit der Firma verheiratet bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich könnte ohne Mitarbeiter nicht erfolgreich arbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Da es eine Berufsschulausbildung in unserem Bereich nicht gibt, schulen wir die Mitarbeiter selbst ein und suchen Frauen, die genau und ordentlich arbeiten, mitdenken und zuhören können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe das Feedback der Kunden an meine Mitarbeiter weiter und spreche Lob, wie auch Kritik offen aus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als verständnisvoll für die Sorgen von Frauen, wir sind ein sehr frauenfreundlicher Betrieb und es läßt sich immer ein Arrangement finden, wenn Mütter Probleme mit den Kindern haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir hören den Kunden genau zu und wenn alles besprochen ist, bleibt es unverändert - bis auf Widerruf. Wir stehen zu dem, was wir können und vermieten die Hände unserer Mitarbeiter.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns eher neutral, wir beachten Mitbewerb gar nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf geht vor, ich arbeite 70 Stunden pro Woche, mache mir aber keinen Streß.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Etwa 20 Prozent meiner Zeit nehme ich für Fortbildung in Anspruch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen vergrößern und um Organisationsberatung erweitern, um dann in Pension gehen zu können. Wir sind in unserer Branche bereits eines der größten Unternehmen in Österreich.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.