Zum Erfolg von Elke Obertautsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, daß ich mit mir selbst und meiner Umwelt zufrieden bin und dadurch im Einklang mit Mensch und Natur leben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe eine wunderbare Familie, und auch zur Belegschaft besteht ein sehr gutes Verhältnis.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die zuvor genannten beiden Faktoren sind ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In dieser Branche nicht. Ich glaube, daß ich als Frau viel mehr Einfühlungsvermögen im Umgang mit Kunden habe als ein Mann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach ungefähr vier Jahren, als ich das Unternehmen sicher im Griff hatte, alle wichtigen Leute kannte und von allen als Führungskraft und vertrauensvoller Geschäftspartner anerkannt wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es ist immer wichtig, das Richtige im richtigen Moment zu tun oder zu entscheiden. Es gab Überlegungen, das Unternehmen zu vergrößern und einen zweiten Großkunden miteinzubeziehen, jedoch wären dann große Investitionen notwendig gewesen, und damit ein größeres Risiko. Ich traf die richtige Entscheidung, den Schritt nicht zu machen und stattdessen die Kontakte zu unserem Großkunden noch zu vertiefen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war indirekt mein Vater, der mir vorgelebt hat, wie man trotz großen Einsatzes für sein Unternehmen auch noch gut leben kann und daß es oft besser ist, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir haben einen sehr großen Kunden und viele kleine Einrichter. Fällt der große Kunde aus, so hätten wir ein Existenzproblem. Wir überlegen derzeit Möglichkeiten zur Verminderung des Schadens, sollte dieser Fall eintreten, und verstärken den Exportes und den Direktvertrieb.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große. Ich beschäftige Mitarbeiter, die voll zu mir und der Firma stehen. Als ich begann, suchte ich einen Betriebsleiter, aber keiner, der sich vorstellte, sagte mir zu. Erst einer der langjährigen Mitarbeiter entsprach meinen Vorstellungen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Chemie muß passen. Wir haben größtenteils ungelernte Mitarbeiter beschäftigt, da genügt es, daß sie fleißig, ehrlich und teamfähig sind, alles andere lernen sie hier.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir agieren, da wir ein kleines Unternehmen sind, sehr flexibel und können auf Sonderwünsche sehr schnell eingehen. Die Arbeitszeiten werden den Aufträgen angepaßt, das heißt, daß die Mitarbeiter freiwillig länger arbeiten, wenn große Aufträge mit engen Terminen ausgeführt werden müssen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich selbständig arbeitende Mitarbeiter habe, die nicht beaufsichtigt werden müssen, funktioniert das recht gut. Auch meine zweite Tochter arbeitet mittlerweile im Unternehmen. Ich kann mir also für das Privatleben Zeit nehmen. Das war am Anfang natürlich nicht so.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine gute Ausbildung und Fremdsprachenkenntnisse sind heute sehr wichtig, da das vereinte Europa zusammenwächst. Ich rate auch, nicht immer alles mit dem Verstand entscheiden zu wollen, sondern auch hin und wieder auf sein Gefühl zu hören.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eigentlich habe ich alles erreicht. Ich wollte den Betrieb zu einem Vorzeigeunternehmen aufbauen, was mir sehr gut gelungen ist. Auch wollte ich zu allen Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ein gutes Verhältnis aufbauen, auch das ist mir gelungen. Jetzt muß das Erreichte nur noch erfolgreich fortgeführt werden.
Ihr Lebensmotto?
Genieße den Augenblick!