Zum Erfolg von Manuel Bähr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn ich mich mit meiner Firma über einen längeren Zeitraum auf dem Markt behaupten kann, und wenn ich mir durch gute Qualität und respektvollen Umgang mit meinen Kunden einen Namen gemacht habe. Natürlich ist es ein Erfolg, mit einem neu gegründeten Unternehmen die ersten paar Jahre zu überstehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich sowohl beruflich als auch privat als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war, daß ich durchgehalten habe und den Kunden gute Qualität liefere. Geholfen hat mir auch, daß meine Eltern mich eine zeitlang unterstützten, und zwar sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Arbeit. Meine Mutter macht die Buchhaltung in der Firma.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bemühe mich immer, positiv und aufgeschlossen zu sein. Ich vermeide es, zu sagen: Das geht nicht. Ich analysiere, ob wir gute Qualität bieten. Ich stelle die Herausforderungen in Konzepten dar und sehe, ob sie zu realisieren sind. Das hilft mir sehr, im Alltag zurechtzukommen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Für mich war es ein unglaublich schönes und bestärkendes Gefühl, als mich die ersten Chefärzte weiterempfohlen haben. Ich wollte die potentiellen Kunden nicht mit Werbung überfrachten, es ist viel besser, wenn man sich in der Branche einen Namen gemacht hat. Heute habe ich Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet, zum Beispiel aus Bayern, Hessen und Berlin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich in der Gründungsphase mit verschiedenen Banken verhandelte, die Sicherheiten einforderten, entschloß ich mich, mich von meinem Vorhaben nicht abbringen zu lassen. Während meines Studiums absolvierte ich einen zusätzlichen Abschluß in CEIBT (Certificates In English For International Business und Trade), das war eine ebenso erfolgreiche Entscheidung. Ich steckte mir meine Ziele immer sehr hoch und dachte nicht, daß ich sie alle erreichen würde. Doch bis jetzt klappte alles nach meinen Vorstellungen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein Freund machte sich ein paar Jahre vor mir selbständig und unterstützte mich, wenn ich einmal eine kleine Krise hatte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Vergütungssystem für Ärzte ist veraltet. Die Medizin hat sich längst weiterentwickelt, das System nicht. Es wäre an der Zeit, daß sich jemand mit einer Reform des Vergütungssystems beschäftigt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß mich mein Umfeld als einen netten Chef wahrnimmt, der nicht gleich durchgreift, rund läuft und der fast immer gute Laune hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das Aushängeschild meiner Firma und somit absolut wichtig. Sie dürfen sich nicht von schlechten Launen eines Anrufers aus dem Konzept bringen lassen, sondern sollten freundlich, höflich und zuvorkommend sein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Einige meiner Mitarbeiter haben sich hartnäckig bei mir beworben und hatten damit auch Erfolg. Mir ist wichtig, daß die Angestellten Interesse an ihrem Job haben und Lust, zu arbeiten. Das Klima ist hier sehr locker und kollegial. Ich bin kein Chef, der seinen Leuten über die Schultern schaut, meine Mitarbeiter haben viel Eigenverantwortung und das funktioniert sehr gut.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lasse ihnen viele Freiheiten, sage nicht viel, erwarte aber umso mehr.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zeitweise arbeitet ich 16 Stunden am Tag. Das war ein Zustand, der sich während der Gründungsphase nicht vermeiden ließ, und läßt sich manchmal auch heute nicht vermeiden. Ich sollte Fachzeitschriften lesen und hätte eigentlich immer zu tun. Ich nehme mir aber auch zeitweise das Recht heraus, freitags früher nach Hause zu gehen, denn wenn ich zu sehr im Streß bin, tut mir das nicht gut. Meine Frau und ich haben die Regelung gefunden, daß die Wochenenden ganz der Familie gehören. So haben wir zumindest an den Samstagen und Sonntagen Zeit und Ruhe.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß es regierungspolitisch so weitergeht und wir am Markt bestehen können. Es wäre schön, wenn ich in mittlerer Zukunft einen gleichwertigen Vertreter für mich in der Firma einstellen könnte, damit ich guten Gewissens auch auf Urlaub fahren und mich aus dem Haupttagesgeschäft zurückziehen kann.