Zum Erfolg von Thomas Emmert
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist mir ausgesprochen wichtig. Das Monetäre gehört dazu, die Leute müssen bezahlt werden, und auch mein eigener Lebensstandard muß finanziert werden. Aber es ging mir nie um Geld um jeden Preis, das persönliche Glück ist für mich essentieller Bestandteil des Erfolges. Freude an der Arbeit und ein harmonisches Privatleben sind wichtig. Man kann nicht 16 Stunden am Tag arbeiten, und zuhause läuft alles schief, nur so hat man auf Dauer die psychische Stabilität, um richtig powern zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe in überschaubarer Zeit das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte: das Geschäft floriert, ich habe ausreichend Freiräume, und ich kann meinen Tagesablauf, wie auch meine berufliche Entwicklung gestalten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war sicherlich die Entscheidung zur Selbständigkeit. Das ist das Leben, das meinem Naturell entspricht, denn ich möchte auf jeden Fall das Heft in der Hand haben. Selbstbestimmt zu arbeiten und hinter meinem Tun stehen zu können, gibt mir Kraft, auch schwierige Situationen zu meistern.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich konnte glücklicherweise mein persönliches Umfeld so gestalten, daß es einige Menschen gibt, die mir Halt und Hilfe geben. Das gilt auch für diese Bürogemeinschaft. Durch den Austausch mit anderen Menschen bekomme ich den Kopf frei, kann analysieren und gehe dann systematisch an die Arbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war 1996 meine Entscheidung zur Selbständigkeit in einem auch für Juristen schwierig gewordenen Umfeld. Es gibt derzeit einfach zu viele Juristen in Regensburg. Nachdem sich eine Weile keine wirkliche berufliche Perspektive aufgetan hatte und der Entschluß in mir reifte, die Selbständigkeit zu wagen, bekam ich plötzlich ein sehr interessantes Angebot in Hamburg, das eine Karriere als angestellter Jurist bei entsprechender existentieller Sicherheit bedeutet hätte. Es anzunehmen, wäre, das weiß ich heute, die falsche Entscheidung gewesen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Kollege Ralf Stahler in Amberg prägte mich. In dessen Kanzlei habe ich gelernt, was ein guter Anwalt ist.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der heutigen Zeit machen sich so viele selbständig, die denken, ein guter Jurist zu sein, reicht. Bei der derzeitigen Zahl von Anwälten aber reicht das eben nicht: man muß auch unternehmerisch denken.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin Anwalt mit einem ausgeprägten Berufsethos: Man darf nicht nur gut verdienen wollen, sondern man sollte auch eine gesellschaftliche Aufgabe erfüllen, also seinen Beitrag dafür leisten, daß die Gesellschaft gut funktioniert, und zwar nicht nur im Sinne des Gesetzestextes, sondern auch im moralischen Sinn. Wenn ich hinter einem Mandanten und seinem Anliegen nicht voll und ganz stehen kann, lehne ich deshalb das Mandat grundsätzlich ab.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bemühe mich, mir auch im Privaten das Gelingen immer wieder neu zu erarbeiten, genauso wie im Beruf.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Pro Woche verwende ich etwa zwei bis drei Stunden für meine Fortbildung und demnächst steht eine umfangreiche Fortbildung zum Fachanwalt für Insolvenzrecht an.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einem angehenden Juristen möchte ich raten, sich genau zu überlegen, ob er eine eigene Kanzlei eröffnen soll. Nur wenn man wirklich „mit Haut und Haar“ dahinter steht, ist dieser Beruf ein sehr schöner und erfolgversprechender.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten zwei Jahren Fachanwalt für Insolvenzrecht werden.
Ihr Lebensmotto?
Es ist nichts so schlecht, daß man daran nichts Gutes finden kann.