Zum Erfolg von Elisabeth Dapeci
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Alter zwischen 20 und 40 war mein Erfolg die Tatsache, gut geratene Kinder und ein schönes Familienleben zu haben. Letzteres veränderte sich dann; es kam zur Scheidung und somit für mich zur Suche nach einem neuen Sinn in meinem Leben. Da ich gern mit Menschen zusammenarbeite, habe ich in meiner heutigen Tätigkeit meine Berufung gefunden. Der finanzielle Aspekt ist mir nicht so wichtig wie der Kontakt zu anderen Menschen, den ich mit meiner Tätigkeit leben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Für mich selbst, ohne mich mit anderen zu vergleichen, sehe ich mich schon als erfolgreich. Diese Sichtweise begann, als ich aufhörte, Hausfrau zu sein und Unternehmerin wurde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Hinter meinem Erfolg stehen ein starker Wille und vor allem Ausdauer. Wesentlich war für mich auch die Unterstützung und Zustimmung meines persönlichen Umfeldes, insbesondere meiner Familie. Meine Stärken sind Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und der eiserne Wille, nicht aufzugeben, denn es war für mich als alleinstehende Mutter wirklich nicht einfach, einen Kredit zu bekommen. Da meine Geschwister selbständig tätig sind, konnten sie keine Bürgschaft übernehmen, und so war mein Sohn ein halbes Jahr lang mein Bürge, obwohl ich das zunächst nicht wollte. Wichtig ist die Fähigkeit, über seinen eigenen Schatten zu springen, von einem Projekt überzeugt zu sein und auch andere davon überzeugen zu können.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Täglichen Herausforderungen begegne ich mit großer Konsequenz und Engagement.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon als Friseurin fühlte ich mich erfolgreich. Dies ließ in der Zeit, als ich zuhause war, nach, wurde aber durch mein Unternehmertum wieder forciert.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Beruf ist es als Frau nicht schwieriger, erfolgreich zu sein, denn es sind kaum Männer in diesem Bereich tätig. Grundsätzlich denke ich, daß jeder Mensch, der wirklich erfolgreich sein will, auch erfolgreich sein kann, sofern er bereit ist, sich überdurchschnittlich einzusetzen, und bei der Arbeit nicht auf die Uhr schaut.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine sehr erfolgreiche Entscheidung bestand darin, meinen heutigen Beruf zu erlernen. Ich war mir zu Beginn nicht sicher, ob ich ihn auch ausüben würde, weil mir die Ausbildung in erster Linie zur Bewältigung meiner Lebenssituation wichtig war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich freue mich über Anerkennung und erachte sie nicht als Selbstverständlichkeit, sondern bin mir dessen bewußt, daß ich sie verdienen muß. Anerkennung von zufriedenen Kunden bestätigt mich, auf dem richtigen Weg zu sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter haben einen sehr hohen Stellenwert für mich. Ich habe mit einem Lehrling begonnen. Das Mädchen ist mir sehr ans Herz gewachsen und für mich wie ein eigenes Kind geworden. Ich bin sehr stolz darauf, daß sie selbst fachlich sehr erfolgreich geworden und dabei menschlich geblieben ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ausschlaggebend war bei der Aufnahme meines Lehrlings neben einem guten Elternhaus die Bereitschaft, zu lernen. Wichtig war für mich auch, daß meine Angestellten in der Nähe wohnen. Nicht zuletzt spielt die Teamfähigkeit eine sehr große Rolle, um eine gute Form der Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meinen Lehrling fördere ich in jeder Art und Weise, auch durch den gemeinsamen Besuch von fachspezifischen Veranstaltungen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich biete meinen Kunden besseres Service als viele andere Betriebe und hebe mich durch Qualität vom Mitbewerb ab. Zudem finde ich leicht Zugang zu anderen Menschen und kann schnell eine angenehme Gesprächsbasis herstellen. Anfangs bewarb ich mein Unternehmen noch über die Bezirkszeitung, später kam ich auf die Idee, insbesondere das Publikum der Volkshochschule anzusprechen, indem ich Anzeigen in der zweimal jährlich erscheinenden Bezirkszeitung schaltete. Ich spreche auch einzelne Berufsgruppen an wie beispielsweise Polizisten oder Lehrer, und mit der Zeit wurde ich durch Mundpropaganda sehr beliebt. Ich verkaufe sehr viele Kosmetika, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind, die ich persönlich kenne, was mir gegenüber großen Handelsketten entschiedene Vorteile verschafft, weil deren Verkäuferinnen dafür nicht geschult sind und den Kunden auch nicht binnen ein paar Minuten einschätzen können.