Zum Erfolg von Ingrid Hogl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich Spaß an der Arbeit und ein gewisses Kribbeln, das ich bei besonderen Herausforderungen verspüre. Es ist ein Erfolgsgefühl, einen Abschluß zustandezubringen, bei dem beide Partner als Sieger hervorgehen. Dabei geht es mir um Lebendigkeit und die Befriedigung, einen Vertrag abzuschließen - an die Summen und Provisionen denke ich gar nicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mir über die ganzen Jahre treu geblieben bin. Ich habe auch immer Geschäfte mit Menschen abgelehnt, die mir und meinen Mitarbeitern gegenüber ein Verhalten zeigten, das ich nicht akzeptieren kann. Ich verzichte gern auf Provisionen von Leuten, die uns von oben herab behandeln.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zu der Zeit, als ich in dieser Branche zu arbeiten begann, waren die Vorschriften hinsichtlich Ausbildung noch wesentlich lockerer. Ich habe aber natürlich meine Konzession gemacht. Trotzdem muß man heute dieselben Voraussetzungen mitbringen wie damals: Gespür für die Wünsche des Kunden, Konsequenz, Fleiß, Beständigkeit, Genauigkeit und Liebe zum Beruf. Viele Außenstehende oder Berufseinsteiger glauben, es sei leicht verdientes Geld, wenn sie die Höhe der Provisionen sehen. Das Gegenteil ist der Fall. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als ich noch sehr jung war, hatte ich das Problem, nicht ganz ernst genommen zu werden, man traute mir die Kompetenz nicht zu. Aber das hat sich mit zunehmendem Alter geändert, heute könnte ich nicht behaupten, daß es für mich als Frau in diesem Beruf schwieriger ist. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich bin wie gesagt ein Mensch, der sich selbst treu bleibt. Daher ist für mich Originalität der bessere Weg zum Erfolg. Ich wittere auch, wenn jemand blufft oder eine Show abzieht und frage mich dann, warum ich diesem Menschen glauben oder ihn ernst nehmen sollte.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich war früher für zahlreiche Immobilienbüros tätig, und in einer dieser Firmen war der Chef sicher ein Vorbild für mich, weil er sehr viel und vor allem sehr genau arbeitete. Leider hatte der hohe Arbeitseinsatz auch seinen Preis; er verstarb im Alter von 35 Jahren. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir kämpfen noch immer mit dem relativ schlechten Image der Branche.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie transportieren mein Geschäft nach außen, daher tragen gute Mitarbeiter ganz wesentlich zu meinem Erfolg bei. Umgekehrt fällt es auf mich zurück, wenn etwas nicht so gut klappt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind klein, fein und flexibel und gehen zu 100 Prozent auf die Wünsche des Kunden ein. Unser Kerngebiet ist zwar der 18. und 19. Bezirk, auf speziellen Wunsch des Kunden vermittle ich aber auch in anderen Bezirken oder Bundesländern - allerdings nur in Zusammenarbeit mit dem zuständigen RE/MAX-Kollegen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jemand, der in dieser Branche beginnt, sollte klipp und klar sagen können: Das will ich machen! Es ist kein Job für zwischendurch oder um in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen. Langfristig erfolgreich ist man als Immobilienmakler nur dann, wenn man mit vollem Einsatz dahintersteht und Spaß an diesem Beruf hat.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Freizeitpotential etwas erhöhen, um dann mit noch mehr Freude bei der Arbeit zu sein. In Zukunft werde ich auch neue Bereiche dazu nehmen, wo ich etwas lernen kann, beispielsweise Hotels und Freizeitanlagen. Generell ist es mir wichtig, gesund zu bleiben.