Zum Erfolg von Johannes Hackl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele, die mir und meinem Umfeld wichtig sind, umzusetzen und zu sehen, wie diese zur Weiterentwicklung beitragen und positive Akzente setzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich durchaus als erfolgreich und möchte mich auch weiterhin entwickeln.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß ich ein Mensch bin, der auf andere zugeht und immer Zeit für Gespräche findet, vor allem strebe ich grundsätzlich einen tragfähigen Konsens an. Meine Stärke liegt aber auch in meiner Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen und sie zu verantworten. Meine Freude an der Kommunikation ist ein wesentlicher Faktor, um im Berufsleben erfolgreich zu sein, weil meine Tätigkeit im wesentlichen darin besteht, mit anderen zu kommunizieren, und voraussetzt, offen auf andere zuzugehen. Schließlich macht mir mein Beruf große Freude, und das ist wohl die Basis jedes Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich ziehe in jedem Fall die Meinung aller Beteiligten in den Entscheidungsfindungsprozeß mit ein, weil der Weg zu einem Entschluß sehr wichtig ist, um ihn später auch umsetzen zu können. Ich lasse mir gern Zeit, um eine überlegte und durchdachte Lösung zu finden und viele Meinungen einzuholen, treffe aber manche Entschlüsse ad hoc.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig sind mir Gesprächsbereitschaft und die Fähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten, sowie Interesse am eigenen Fachgebiet – im Kontext mit anderen, die in der selben Institution arbeiten. Flexibilität und Offenheit, Engagement und ein hohes Maß an Verantwortungsbewußtsein sind weitere Aspekte einer geglückten Zusammenarbeit.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
An diesem Standort befinden sich neben der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik weitere zwei Schulen, die von den Schwestern geleitet werden. Unsere Institution spricht Schülerinnen und Schüler in Wien und Niederösterreich an, die Wert auf eine fundierte Ausbildung in einem sehr familiären Rahmen legen. Der Umgang miteinander ist von Interesse aneinander und Wertschätzung füreinander geprägt, und wir fassen die Schule nicht als Betrieb, sondern als Teil des Lebens von Schülern und Lehrern auf. Schüler werden nicht als Nummer, sondern als Persönlichkeit mit all ihren Stärken und Schwächen wahrgenommen. Wir bieten zwei Abschlüsse – zur Kindergartenpädagogin, Früherzieherin und Horterzieherin sowie die Erlangung der Hochschulreife durch die Matura. Dabei liegt mir am Herzen, die Schülerinnen nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Unsere Arbeit ist vom christlichen Glauben getragen. Wir bemühen uns - in der Tradition unseres Schulerhalters und aus tiefer eigener Überzeugung - die tragende Bedeutung des christlichen Welt- und Menschenbildes durch Worte, aber vor allem Leben zu vermitteln und erlebbar zu machen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich könnte meine Funktion ohne den Rückhalt aus dem privaten und familiären Bereich sicher nicht in dieser Form ausüben. Mein Privatleben, zu dem ich auch meinen Freundeskreis zähle, spielt eine wichtige Rolle, es gibt aber natürlich Situationen, in denen es ein wenig in den Hintergrund tritt; wie ich auch Phasen erlebe, in denen meine Familie höchste Priorität hat. Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß man Beruf und Privatleben weitestgehend trennen sollte, weil eine Vermischung nicht immer gut ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde einem jungen Menschen raten, sich Ziele zu stecken, die seinen Stärken und Talenten entsprechen, und den Weg dorthin sehr konsequent, aber flexibel genug zu verfolgen. Wenn es zu einer Niederlage kommt, sollte man sich bewußt machen, daß sie Entwicklungspotential in sich birgt und nicht sofort an seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten zweifeln, die Flinte nicht gleich ins Korn werfen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, die Qualität der Schule und des Standortes weiterhin aufrechtzuerhalten und Konflikte, die ab und zu auftreten, zu lösen. Es liegt mir am Herzen, die derzeitige praxisnahe Form der Ausbildung in unserem Schultyp beizubehalten. Von Bestrebungen, für den Berufsstand der Kindergärtnerinnen Fachhochschullehrgänge einzuführen, halte ich wenig. Meiner Meinung nach sollten Persönlichkeitsentwicklung und fachliches Wissen einander ergänzen und sich parallel zueinander entwickeln, und dafür bietet unser Schultyp die besten Voraussetzungen. Wichtig ist mir auch, im Gespräch mit anderen meine Entwicklungspotentiale zu erkennen und auszubauen.