Zum Erfolg von Jörg Preimesberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zu sehen, daß sich meine Expansionspläne verwirklichen. Als Gradmesser für die Güte der Expansion ziehe ich die Zufriedenheit der Kunden und der Mitarbeiter heran. Erfolg drückt sich auch in der persönlichen Wertschätzung aus, die mir Personen aus meinem Umfeld entgegenbringen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aufgrund meiner erbrachten Leistungen in den jeweiligen Lebensabschnitten. Besonders stolz bin ich darauf, die Donau Touristik GmbH gemeinsam mit meinem Partner innerhalb von nur sechs Jahren zum führenden Rad- und Schiffahrtsunternehmen Österreichs mit über 17,4 Millionen Euro Umsatz per Ende 2002 und 48 Büro-Mitarbeitern aufgebaut zu haben, das seine Geschäfte heute auch in ausgewählten europäischen Ländern erfolgreich betreibt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
An erster Stelle steht der persönliche Arbeitseinsatz, der sich mit 70 bis 80 Stunden pro Woche quantifizieren läßt und sich auch darin ausdrückt, daß ich mir für keine Arbeit zu schade bin und in geschäftskritischen Zeiten immer den erforderlichen Einsatz leistete. Meine natürliche Gabe, mit vier Stunden Schlaf pro Tag auszukommen, kam mir dabei sehr zugute. Die Fähigkeit, positiv zu denken und meine Geschäftsideen in die Praxis umzusetzen, sehe ich als zweiten Baustein für meinen Erfolg. Schlußendlich ergänzen sich meine Stärken, die in der Umsetzung und Prüfung des Machbaren liegen, ideal mit den Stärken meines Kollegen in der Geschäftsführung, Herrn Manfred Traunmüller, der als Ideengeber und Querdenker die Basis für den Erfolg legt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolg wurde mir erst durch das Feedback von Freunden und Geschäftspartnern bewußt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Jahr 1992 tauschte ich meine gesicherte, jedoch regionale Position als Leiter des Tourismusverbandes gegen die überregionale Position als Mitarbeiter der Oberösterreich Touristik GmbH und konnte so die Marktnische des Radtourismus intensiv kennenlernen. Im Jahr 1996 entschied ich mich, die hoch dotierte Position des Geschäftsführers bei der Oberösterreich Touristik GmbH aufzugeben und mit der Gründung der Donau Touristik GmbH den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Der Erwerb des Donau-Touristik Schiffs MS Kaiserin Elisabeth Ende 2002 unterstützt die Expansionspläne meines Unternehmens wesentlich, allerdings birgt die Entscheidung das Risiko in sich, daß mein spärliches Freizeitbudget in naher Zukunft weiter belastet wird.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, es waren meine Eltern, die mir die Bedeutung einer guten Ausbildung klarmachten und auch dafür sorgten, daß ich eine solche genoß. Der Hallstätter Rainer Wimmer, damals der jüngste Bürgermeister Österreichs und heute als Nationalrat tätig, lehrte mich, meiner inneren Stimme zu folgen und gab mir den Leitspruch Wo der Groschen fällt, ist er nicht viel wert mit auf meinen beruflichen Werdegang. Meine Lebensgefährtin Sabine, die mir in privaten Angelegenheiten den Rücken frei hält, prägte meinen beruflichen Lebensweg insofern, als sie mich bei Entscheidungen stets bestärkte und für meine Situation viel Verständnis aufbringt . Schlußendlich zeigte mir mein heutiger Partner Manfred Traunmüller, wie Geschäfte erfolgreich zu führen sind und daß es sich für gute Ideen lohnt, persönlich Risiken einzugehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die zentrale Stärke unseres Unternehmens liegt in einem ausgeklügelten EDV-Programm, das die Logistik des Gepäcktransfers managt. Die zweite Stärke liegt darin, daß unsere Kunden die Erfahrung mit uns machten, das beste Preis-/Leistungsangebot zu bekommen. Die Preisvorteile, die wir im Einkauf durch unsere Marktführerschaft und unsere Verhandlungsstärke erzielen, geben wir großteils an die Kunden weiter. Unsere Geschäftskunden schätzen besonders auch die Flexibilität, wenn es darum geht, erfolgversprechende Markttrends - beispielsweise neue Radtouren - für sie profitabel umzusetzen und für hohe Zufriedenheit des Endkunden zu sorgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mir zukünftig mehr Zeit für private Interessen nehmen. Mein Unternehmen möchte ich stabilisieren und mich aus dem operativen Tagegeschäft etwas zurückziehen, um mehr Zeit für das Evaluieren von neuen Geschäftsideen zu verwenden. Für die Mitarbeiter möchte ich bessere Arbeitsbedingungen schaffen, im Sinne einer gleichmäßigeren Auslastung zwischen den Saisonzyklen. Eine erste Idee diesbezüglich wurde bereits umgesetzt: jeder MitarbeiterIn darf sich pro Beschäftigungsjahr einen freien Tag in der Hochsaison, in der generell Urlaubssperre herrscht, nehmen. Für Mitarbeiter, die bereits seit Gründung bei uns sind, bedeutet dies sieben freie Urlaubstage in der Hauptsaison, die von April bis August dauert.
Ihr Lebensmotto?
Wenn man will, schafft man alles.