Zum Erfolg von Monika Dorn
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zu spüren, daß andere mit meiner Arbeit und Leistung zufrieden sind. Erfolg liegt für mich darin, daß mein Projekt, das ich erst vor kurzer Zeit gestartet habe, jetzt schon in aller Munde ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe viel erreicht und noch viele Ziele vor mir, daher sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich sehr intensiv mit der Montessori-Pädagogik auseinandergesetzt, weil sie mich von Grund auf fasziniert; seit vier Jahren halte ich selbst Kurse für Interessenten, die selbst Material herstellen wollen. Da ich mich für diesen Bereich immer mehr interessierte, beschloß ich schließlich, mein Wissen umzusetzen und mich mit meinem Kindergarten selbständig zu machen. Diese Entscheidung war beileibe keine einfache, aber ich wollte nicht mehr nur Zuhause sein, nachdem ich jahrelang nur für meine Familie da war, und meine Kinder sind schon erwachsen. Eine Motivation lag auch darin, daß ich mich mit zahlreichen unterschiedlichen Tätigkeiten, darunter auch Betreuung alter Menschen, beschäftigt hatte und mich auf eine Richtung festlegen wollte. Ein wesentlicher Faktor meines Erfolges ist die Freude an meiner Tätigkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich halte mich an klare Linien und spreche Probleme direkt an. Wichtig ist mir in jedem Fall Korrektheit: so hatte ich zum Beispiel ein Problem mit Eltern, die sich nie an die Abholzeiten hielten. Ich konnte es durch ein sachliches Gespräch klären. Gerade was Kinder betrifft, muß man sehr viel Sensibilität an den Tag legen, so bin ich durch meine Zivilcourage schon einige Male selbst in Schwierigkeiten geraten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Von einer Mitarbeiterin erwarte ich Gleichklang im menschlichen und pädagogischen Bereich. Sie muß verläßlich sein und sich an die gemeinsam erstellte Zeiteinteilung halten. Flexibilität, Toleranz und Teamfähigkeit spielen ebenfalls eine große Rolle.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Kindergarten wird nach Montessori-Pädagogik geführt und ist zweisprachig (Deutsch und Englisch). Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen, das Material habe ich zur Gänze selbst ausgearbeitet. Das Spielmaterial liegt immer am selben Platz, und jedes Kind kann sich selbst entscheiden, womit es sich am jeweiligen Tag beschäftigen möchte, wobei wir natürlich als Leiterinnen begleitend zur Seite stehen. Nach einer selbständigen Phase, die bis etwa zehn Uhr vormittags dauert, feiern wir gemeinsam Geburtstage und besprechen den weiteren Verlauf, nach dieser Zeit können die Kinder wiederum frei wählen, ob sie in Kleingruppen etwas erarbeiten oder selbständig weitermachen möchten. Sie können sich auch abmelden und jederzeit in den Garten gehen und sich dort beschäftigen. Alle zwei Wochen gibt es einen Kochtag, wir bieten einen Bewegungs- und einen Musikraum, die Jause wird täglich gemeinsam hergerichtet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist sehr schwierig, die beiden Bereiche zu trennen, aber es gelingt mir sehr gut, abzuschalten, wenn ich einige Tage frei habe. Meine Familie hat natürlich oberste Priorität, aber derzeit bin ich noch am Beginn meiner Selbständigkeit und muß viel Zeit in meine Beruf investieren. Wichtig ist die Unterstützung, die ich von meinem Mann und meinen Söhnen erfahre: sie akzeptieren mein berufliches Engagement und standen mir beispielsweise beim Umzug zur Seite.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Mensch muß in sich hineinhören und seine Fähigkeiten, Talente und Stärken herausfinden, um in diesem Bereich tätig zu werden. Im Idealfall sollte man den Mut fassen und sich in seinem Spezialgebiet selbständig machen, weil man dadurch einen hohen Grad an Freiheit erreicht, den man allerdings nie mehr missen möchte – von der Selbständigkeit wieder zurück in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln, ist sehr schwierig, und darin liegt ein gewisses Risiko.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, den Kindergarten so publik zu machen, daß ich ihn mit zwei Gruppen führen kann. Ein weiteres Vorhaben besteht darin, Kursnachmittage für Ostsprachen für Erwachsene und Kinder anzubieten. Ich möchte in meiner Tätigkeit noch zehn bis zwölf Jahre erfolgreich tätig bleiben, um eine eigene gesicherte Pension zu erreichen.