Zum Erfolg von Hermann Studnitzka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg stellt sich für mich in einer ausgewogenen Mischung aus Lebensqualität und Arbeitseinsatz dar. Zum Erfolg gehört auch Anerkennung, denn sie ist die Bestätigung meiner Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aus heutiger Sicht würde ich manche Entscheidungen anders treffen, aber ich bin mit meinem Weg und dem Erreichtem zufrieden, daher empfinde ich mich als erfolgreich, nicht zuletzt auch deshalb, weil meine Persönlichkeit und mein Beruf sehr harmonieren. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein kontinuierlicher Einsatz innerhalb der Präsentation der von mir geführten Seminare und Schulungen sowie die Vertrauenswürdigkeit meiner Person waren sicher wesentliche Faktoren meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche vor allem, Anforderungen und Problemstellungen, die plötzlich oder unvorhergesehen auftreten, nicht mit Hektik und Emotion zu begegnen, sondern führe sie in gebotener Ruhe und Sachlichkeit einer Lösung zu. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist der einzige Weg zum Erfolg, denn Imitation führt zu einer Beurteilung der Umwelt, die ins Negative führen muß. Originalität hingegen führt zu Aufmerksamkeit und in weiterer Folge zu Begeisterung. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vorgesetzter bei der Firma Elin hatte mein Talent als Trainer erkannt und mich sanft, aber konsequent mit diesem Aufgabenbereich betraut. Damit beeinflußte er meinen weiteren beruflichen Werdegang wesentlich. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem, mit dem wir in der Ausbildungsbranche zu kämpfen haben, ist die zunehmende Technikverdrossenheit der Jugend - es gibt viel zu wenige Technik-Studenten an den Universitäten, zuwenig HTL-Schüler und zuwenig Facharbeiter. Hier wird in etwa fünf Jahren ein extremer Mangel herrschen, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Einzig die Fachhochschulen stellen noch eine Ausnahme dar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine Führungskraft kann nur dann erfolgreich sein, wenn das Team den eingeschlagenen Weg mitgeht und bereit ist, die Zielvorgaben mitzutragen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Teamfähigkeit steht im Vordergrund, und diese läßt sich nach sehr kurzer Zeit feststellen. Fachliche Qualifikation ist Grundvoraussetzung. Weiters achte ich auf die Fähigkeit zum kreativen und selbständigen Handeln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Eigenmotivation ist Voraussetzung, aber das Team an Entscheidungen teilhaben und mitwirken zu lassen erhöht die Eigenverantwortung und die Motivation. Natürlich ist auch die finanzielle Motivation ein wichtiger Aspekt, den wir über ein spezielles Bewertungssystem erfüllen, das sehr stark die individuell vereinbarten Ziele mit einem Mitarbeiter berücksichtigt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärken liegen im Erkennen der Wünsche und Bedürfnisse meiner Gesprächspartner oder Seminarteilnehmer. Wir sind stolz darauf, daß es uns gelungen ist, einen wesentlichen Wirtschaftfaktor in Kufstein auf die Beine zu stellen, nämlich die Berufsschule für Mechatronik (Technikum Kufstein). Der erste Lehrgang beginnt mit dem Schuljahr 2009/2010.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Um diese beiden Bereiche harmonisch zu vereinbaren, ist es wichtig, Mitarbeiter zu haben, mit denen man den beruflichen Einsatz erfolgreich in Teamarbeit leisten kann, und privat einen Partner zu haben, mit dem man in der Freizeit ausgewogene Ruhe und Erfüllung findet. Es ist aber auch ein Maß an Disziplin im Umgang mit dem Faktor Zeit nötig. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Unsere Mitarbeiter erkennen selbst ihre Bildungsdefizite, und wir reagieren sehr schnell mit geeigneten Maßnahmen im Rahmen unseres Budgets. Darüber hinaus hat in diesem Unternehmen jeder Mitarbeiter das Recht auf Schulungen, diese gehören mit zur Persönlichkeitsentwicklung. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wie erwähnt, stellt das mangelnde Interesse der Jugendlichen an technischen Berufen ein gewichtiges Problem dar. Der Rat müßte daher an die Lehrer in den Schulen gehen: Sie haben nämlich die Möglichkeit, Interesse zu wecken und den Schülern bewußt zu machen, welche Chancen es auf diesem Gebiet gibt. Die Volks- und Hauptschullehrer sind ja auch Wegbereiter für die Berufswahl. Mein Rat an die Politik wäre, den Polytechnischen Schulen und Lehrgängen viel mehr Raum und Stellenwert zu geben. Wünschenswert wären auch Informationsschwerpunkte, etwa im Fernsehen, zum Thema Beruf und Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich. Natürlich sind auch die Eltern gefordert, die Eignungen und Neigungen ihrer Kinder zu erkennen und zu fördern.
Ihr Lebensmotto?
Mindestens einmal täglich herzhaft lachen.