Zum Erfolg von Peter Bogner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich eigentlich Zufriedenheit. Privat heißt das, stressfrei zu leben - unternehmerisch bedeutet es, daß das Geschäft vernünftig läuft, also ein positives Ergebnis am Jahresende. Man darf natürlich nie ganz zufrieden sein, das würde Stillstand bedeuten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil wir erfolgreich schwarze Zahlen schreiben, und das sogar schneller als erhofft. Wir können mit der Entwicklung in den ersten Jahren hoch zufrieden sein. Wir arbeiten vor allem für die Elektro- und Automobilindustrie, und es wird z.B. in Deutschland kein Fahrzeug mehr hergestellt, an dem wir nicht irgendwie beteiligt sind.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Ehrgeiz und die Bereitschaft, erheblich mehr als 40 Stunden pro Woche zu investieren, aber auch ein glückliches Händchen bei der Mitarbeiterauswahl. Vor allem aber hätte es nicht funktioniert, wenn nicht die Familie, zunächst mein Vater, aber dann vor allem meine Frau mitziehen würden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Nichts ist so schlecht, daß man nicht auch etwas Gutes daraus machen kann. Man muß aus den schlechten Erfahrungen lernen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ungefähr eineinhalb Jahre nach dem Schritt in die Selbständigkeit. Damals ist die Unsicherheit verschwunden, ob denn alles gut gehen würde, und es zeichnete sich klar ab, daß wir auf dem richtigen Weg waren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Zunächst mein Vater. Er ist Geschäftsführer im Baustoffhandelsunternehmen Hochmuth. Von Kind an hat er mir unternehmerisches, eigenverantwortliches Denken und das dazu notwendige Handwerk vermittelt. Mein erster Chef bei STS, Klaus Straub, hat mich in den Beruf des Maschinenbauers eingeführt und mir gezeigt, was technisch, kaufmännisch und auch im Umgang mit Kunden wichtig ist.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, ich komme gut an, und man schätzt meine Offenheit, Entscheidungsfreudigkeit und meinen technischen Sachverstand.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine entscheidende Rolle, sie unterstützen mich, haben die richtige Einstellung, und die Chemie stimmt. Sie sind durchaus auch in der Lage, den Chef zu kritisieren, und man muß als Chef wissen, daß man nicht alles richtig machen kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die ersten Mitarbeiter habe ich aus meinen früheren Firmen rekrutiert, ich kannte sie also schon längere Zeit. Sie sind die heutigen Führungskräfte. Ansonsten zählen für mich Schulnoten eher weniger. Wichtig ist mir, was ein Bewerber vorher gemacht hat und ob er selbständig und eigenverantwortlich arbeiten kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie durch die Arbeit selbst. Wir arbeiten fast ausschließlich im Sondermaschinenbau, haben also immer neue technische Herausforderungen zu bewältigen, und das ist eine abwechslungsreiche und anspornende Arbeit.. Wir haben auch ein eher familiäres Arbeitsklima, es gibt manchmal ein spontanes Grillfest oder ähnliches. Auch unsere Hierarchie ist sehr flach, wir reden einfach miteinander, wenn etwas ansteht.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wohl eher kameradschaftlich, weniger als Chef, aber mit Respekt vor meiner Kompetenz und Erfahrung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr reaktionsschnell und flexibel bezüglich Technik und Terminen. Wir wollen mit unseren Kunden arbeiten, nicht nur für sie. Wir bieten auch Unterstützung in Bereichen, in denen man das vielleicht nicht von uns erwarten würde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Grundvoraussetzung war, daß auch meine Frau mitmacht. Sie hat die kaufmännische Leitung inne. Das ist natürlich eine hohe Belastung für uns beide, aber wenn wir die Firma verlassen, können wir wirklich abschalten. Wir haben auch unsere feste Freizeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Beruf muß in erster Linie Spaß machen, nur dann kann man auch Erfolg haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Größe, die ich mit dem Unternehmen jetzt erreicht habe, ist ausreichend. Das Ziel ist, dieses Niveau zu halten. Erst wenn eventuell meine Söhne mit einsteigen wollen, also in etwa zehn Jahren, werden neue Weichenstellungen nötig sein.
Ihr Lebensmotto?
Sei zufrieden, aber setze dir trotzdem neue Ziele.