Zum Erfolg von Carla Dögl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meinen Erfolg ermesse ich an meinen finanziellen Einnahmen. Ich bin nun 36 Jahre verheiratet, was ich auch zu meinem Erfolg zähle, da ich mit meinem Beruf glücklich und ausgeglichen lebe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, alles selbst geschaffen zu haben. Mit meinen Tätigkeiten konnte ich zwei Häuser erwerben und konnte mit meiner Familie immer gut leben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren mein Fleiß und meine zuvorkommende Art gegenüber meinen Kunden, deren Wünsche ich immer erfüllen konnte. Ausgefallene Kostüme erzeuge ich noch jetzt selbst nach den Vorstellungen des Kunden.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich finde nicht, daß es eine Frau in meiner Position und meinem Metier schwieriger hat als ein Mann. Ich kann mich immer gut durchsetzen. Ich merke immer sofort, wenn mich jemand aufgrund der Tatsache, daß ich eine Frau bin, übervorteilen möchte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit meinem Hundesalon war ich anfangs nicht sicher, ob er sich bewähren würde, aber innerhalb eines Jahres konnte ich bereits 600 Hunde zur Pflege verzeichnen. Heute habe ich eine große Stammkundschaft. Auch mit dem Kostümverleih konnte ich in kurzer Zeit Erfolge verbuchen. Ich fing genau so klein an wie mit der Tierpflege, konnte jedoch bald mein Sortiment vergrößern.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine meiner besten Entscheidungen war, daß ich 1975, als ich nach meiner Auszeit als Mutter und Hausfrau mit der Selbständigkeit begann, mit meinem Mann die Rollen tauschte. Seit damals ist er für den Haushalt zuständig und ich für die Geschäfte. Diese Vereinbarung hat sich bereits seit 28 Jahren bestens und zur beiderseitigen Zufriedenheit bewährt. Seit etwa zehn Jahren bin ich mit meinen Söhnen und meinem Mann, der dabei als Chauffeur fungiert, als Nikolaus und Krampus bei Kindern in Schulen, Kindergärten und auch privat unterwegs. In diesem Kostüm hatte ich schon im ORF unter dem Titel Krampus und Nikolaus in Niederösterreich einen viel beachteten Auftritt. Das war ein Entschluß, der mir sehr am Herzen liegt. Meine Auftritte sind kostenlos, Spenden nehme ich gern für meine Kinder entgegen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Im Hundesalon sehen mich meine Kunden als freundliche, tierliebende und kompetente Person. Viele sehen mich nicht nur als Geschäftsfrau, sondern eher als Freundin. Die Kunden des Kostümverleihs sehen mich als sehr sauber und geschäftstüchtig. Mein Einfühlungsvermögen und Ideenreichtum werden hier sehr geschätzt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? In meinem Hundesalon bilde ich mich immer weiter, so daß ich alle Modehunde und alle Hunde, die zum Trimmen gebracht werden, was nicht jeder Hundesalon macht, bestens versorgen kann. Ich besuche Ausstellungen und informiere mich dort. Ich erhielt schon sehr viel Lob für meine Hundebehandlung. In meinem zweiten Geschäft, dem Kostümverleih, liegt meine Stärke darin, daß ich Ideen aus Filmen oder Magazinen sehr schnell verwirklichen und den verschiedensten Wünschen meiner Kunden nachkommen kann. Meine Kostüme sind immer gepflegt und sauber, da ich auf deren regelmäßige Wartung großen Wert lege. Nach jedem Verleih wird das Stück gereinigt und restauriert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zur Hochsaison, wie im Fasching, gibt es keinen Sonntag und wenig Schlaf. Dafür gibt es dann aber wieder Mußezeiten, da ich zwei freie Tage pro Woche mit meiner Familie verbringen kann. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die jungen Berufsanwärter sollten über ein hohes Maß an Fleiß und Arbeitswilligkeit verfügen. Ich finde aber, daß es in der heutigen Zeit nicht leicht ist, sich selbständig zu machen, es kann leicht zum Absturz führen. Wichtig für die jungen Leute ist jedenfalls eine umfassende und abgeschlossene Ausbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Hundesalon noch mindestens fünf Jahre behalten, im Kostümverleih werde ich, so lange ich es gesundheitlich schaffe, arbeiten, da habe ich mir keinen Zeitpunkt für eine Änderung gesetzt.