Zum Erfolg von Hans-Christian Harnisch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, Spaß und Freude an meiner Tätigkeit zu empfinden, natürlich ist ein wirtschaftlicher Erfolg dabei vonnöten, um die persönlichen Bedürfnisse abdecken zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Heute sehe ich mich als erfolgreich, denn ich habe mit relativ geringen Ressourcen vieles zuwege gebracht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Dieser Zeitpunkt reicht in meine Schulzeit zurück, denn schon damals erreichte ich Ziele, die ich mir vorgenommen hatte - allerdings nur dann, wenn mir der Weg dorthin Freude und Spaß bereitete.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe vor allem in Lebenssituationen, in denen ich unglücklich war - wie beim Abbruch des Gymnasiums - erfolgreiche Entscheidungen getroffen, die mich wieder auf einen glücklichen Weg brachten.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich hatte teilweise zu Beginn meiner Berufslaufbahn versucht, Vorbilder zu imitieren, aber mittlerweile bin ich überzeugt davon, daß meine heutige Authentizität der bessere Weg ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das war zum einem ein Freund meiner Eltern, der in mir die Liebe zum graphischen Gewerbe erweckte, aber es gab natürlich in weiterer Folge noch andere Personen, die mich beruflich geprägt haben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zwar werte ich finanziellen Erfolg als Anerkennung, aber zuvor kam immer die persönliche Anerkennung für sehr gut geleistete Arbeit, die sich nicht zuletzt in Form meines beruflichen Aufstiegs niederschlug.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das graphische Gewerbe ist eines der etabliertesten in Österreich und es existierte dafür vor allen anderen ein Kollektivvertrag. Dadurch entstand eine etwas elitäre Einstellung, die sich bis heute fortsetzt. Von diesem hohen Roß gilt es herunterzukommen. Weiters entstanden durch die Einführung des Computers im privaten und geschäftlichen Bereich schwere Einbußen in unserer Branche.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, von meinem Umfeld als ein Mensch gesehen zu werden, der dem Traum vom Tellerwäscher zum Millionär recht nahe kommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen die entscheidendste Rolle in dieser Hinsicht, wichtig dabei ist, daß sie als Team funktionieren und sich mit dem Unternehmen identifizieren.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich versuche mich diesbezüglich auf mein Bauchgefühl zu verlassen, das weitere ergibt die Probezeit. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, ob sich der Bewerber ins Team integrieren läßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich vertrete die Meinung, daß es viel wichtiger ist, Mitarbeiter nicht zu demotivieren, denn ich bin der Ansicht, daß ein hohes Maß an Eigenmotivation bereits vorhanden sein muß, um in diesem Unternehmen als Mitarbeiter tätig zu werden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, als sehr kommunikativer und ehrlich an der Sache arbeitender Mensch gesehen zu werden, der auch dazu bereit ist, den wirtschaftlichen Erfolg gerecht mit seinen Mitarbeitern zu teilen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die geringe Betriebsgröße erlaubt uns, sehr flexibel zu sein, um dadurch sehr effizient auf Marktnischen reagieren zu können und sich in weiterer Folge dort zu etablieren. Weiters weiß unsere Klientel mittlerweile, daß wir eine schlanke Firmenstruktur besitzen und unsere Entscheidungswege daher sehr kurz sind.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich nehme eine sehr offene Haltung zur Konkurrenz ein und bin der Nutzung von Synergien gegenüber durchaus positiv eingestellt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe für mich die perfekte Kombination gefunden, denn meine Frau kommt aus dem kaufmännisch-graphischen Bereich, und arbeitet im Unternehmen mit, außerdem wohne ich nur fünf Minuten von meinem Betrieb entfernt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist sehr wichtig, aber nur wenn sie sinnvoll ausgewählt ist. Im UV-Flexodruck (eine Technologie zur Flaschenetikettierung, z.B. von Weinflaschen) sind wir in Österreich eines der führenden Unternehmen, diesen Status haben wir durch gezielte Fortbildung erreicht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Lebenslanges Lernen wird vor allem für die nächste Generation noch wichtiger werden als für uns.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte dieses Unternehmen gemeinsam mit meinem Kompagnon und mit meinen Mitarbeitern noch besser am Markt etablieren, im Etikettenbereich Marktführer im Burgenland werden und unsere wirtschaftliche Situation absichern. Sollte eines meiner Kinder den Betrieb fortführen wollen, würde mich das freuen, es ist aber kein erklärtes Lebensziel. Meinen Kindern möchte ich das notwendige Rüstzeug mitgeben, damit sie in allen Situationen ihres Lebens bestehen können. Dazu gehören vor allem Selbstbewußtsein, Selbstsicherheit und Eigenverantwortung.
Ihr Lebensmotto?
No Risk no fun!