Zum Erfolg von Robert Winner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich die Ziele, die ich mir gesteckt habe, auch erreiche.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In vernünftigen Bahnen ist mir bisher fast alles geglückt. Erfolg ist nicht materieller Reichtum, sondern ein zufriedenes Leben führen zu können, beruflich und privat.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche niemandem etwas anzutun, was auch ich nicht erfahren möchte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zuerst die Meisterprüfung, welche als Höherqualifikation neue Perspektiven ermöglichte und dann natürlich der frühere Geschäftsführer von ASWO Österreich, Herr Rudolf, der seit 1995 wieder in der Konzernzentrale in Deutschland ist. Er hat in mich vertraut und mir die Aufstiegschance gegeben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ein wichtiger Schritt zu meinem Erfolg war die Bereitschaft zur Verantwortung, d.h. den Leitungsjob bei ASWO 1991 anzunehmen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war sicher Herr Rudolf, den ich als Mensch sehr schätze.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir haben einen guten Namen in der Branche und es freut mich, wenn uns der Mitbewerb fragt, wie wir unsere kurzen Reparaturzeiten schaffen können. Dazu trägt jeder einzelne der Mannschaft bei, das mußte mit der Zeit wachsen, das konnte man nicht diktieren, sondern mußte es vorleben. Weiters, wenn wir von unseren Kunden positives Feedback für die prompte Erledigung erhalten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Preiskampf im Vertrieb hat auch negative Auswirkungen auf den Kundendienst. Ende der Neunzigerjahre traf z.B. Bosch noch in Zeiten der Hochkonjunktur die weise Entscheidung, die Handy-Produktion aufzugeben. Eineinhalb Jahre später konnten etliche Mitbewerber ihre Produkte nicht mehr absetzen und deren Servicepartner gingen teils in Konkurs.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde beim ersten Eindruck sicher als distanziert eingestuft, erweise mich dann aber als verträglich und kommunikativ.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter tragen wesentlich zum Erfolg bei. Nur miteinander wurden wir zur Nummer Eins unter den Servicediensten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das ist oft schwierig, da ich ein sehr verstandesorientierter Mensch bin. Ich versuche aber immer mehr nach dem Bauchgefühl zu wählen, ich muß nach einem persönlichem Gespräch den subjektiven Eindruck haben, die Zusammenarbeit könnte funktionieren. Prinzipiell muß man sich gegenseitig sympathisch sein, ich lege weniger Wert auf Zeugnisse, Auszeichnungen oder Qualifikationen, wobei Vorbildung sicher gut ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wesentlicher Teil der Motivation ist, Mitarbeiter für voll zu nehmen und zu loben, wo Lob angebracht ist, aber auch zu tadeln, wenn Tadel notwendig ist. Ich muß mich aber auch immer selbst motivieren. Das ist mitunter das schwierigste, sich so zu motivieren, daß man seinen Mitarbeitern als Vorbild dienen kann.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin ein kooperativer Chef, mir fällt kein Stein aus der Krone, um etwas zu bitten, ich muß nur aufpassen, daß Freundlichkeit nicht als Schwäche ausgelegt wird. Ich schrecke aber nicht davor zurück, kompromißlos und autoritär durchzugreifen, wenn es notwendig ist. Auch das wissen meine Leute.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt drei verschiedene Ebenen, den Geschäftsführer, den Teamleiter und die Angestellten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Aufgrund geringer Firmengröße sind wir ein sehr flexibles und homogen agierendes Team. Jeder ist für jeden da, gegenseitige Unterstützung ist selbstverständlich.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Neutral, man kennt einander ohnehin, zumindest im Kreis der etablierten Servicefirmen. Es gibt auch immer wieder einige Newcomer-Servicecenter, die meinen, alles machen zu müssen und dann aber nicht funktionieren. Die verschwinden meist genauso schnell, wie sie gekommen sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau, sie ist Absolventin der Handelsakademie, Bankangestellte und kann Firmenprobleme von anderer Seite durchleuchten. Ich muß mir auch kritische Aussagen und harte Wahrheiten gefallen lassen, auf mich trifft die Aussage: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, voll zu. Wenn sie mich nicht angespornt und meinen inneren Schweinehund bekämpft hätte, wäre ich sicher weniger erfolgreich. Auch die Harmonie im Eheleben hat einen sehr großen Anteil, ich kann sicher sein, nach einem schweren Tag auch Ruhe finden zu können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche zwei bis drei Seminare im Jahr.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte Firma trotz stagnierendem Branchenwachstum und allgemein unerfreulicher Wirtschaftslage weiterhin mit schwarzen Zahlen führen und das Niveau der Dienstleistung bei gleichzeitigem wirtschaftlichem Erfolg erhalten. Das betrachte ich als große Herausforderung für die Zukunft.
Ihr Lebensmotto?
Man bekommt für alles im Leben die Rechnung serviert.