Zum Erfolg von Herbert Tholler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich darin, mit meinen Leistungen zum Erfolg des Unternehmens beizutragen und Freude an meiner Tätigkeit zu haben. Anerkennung ist sicher ein Teil des Erfolges, obwohl Kritik häufiger geäußert wird als Lob, sie liegt aber vor allem darin, selbst mit dem Geleisteten zufrieden zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, weil ich bisher viel erreicht habe und damit zufrieden sein darf.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin zum einen sehr vielseitig, also aufgrund meiner langjährigen Erfahrung nicht auf ein Gebiet fixiert, zum anderen zeichne ich mich durch Teamfähigkeit aus. Ich binde meine Mitarbeiter in Entscheidungen ein, greife ihre Ideen auf und gebe ihnen so das Gefühl, im Unternehmen wichtige Leistungen zu erbringen. Ich kann delegieren und stehe nicht auf dem Standpunkt, daß nur meine Vorstellungen realisiert werden müssen, vielmehr ist es mir ein Anliegen, meine Mitarbeiter verantwortungsvoll agieren zu lassen. Eine wesentliche Basis meines Erfolges ist die Freude an meiner Arbeit. Ich denke, daß jemand, der sich nicht mit seiner Tätigkeit identifiziert, nicht erfolgreich sein kann. Ich bin seit Beginn der siebziger Jahre auch im EDV-Bereich tätig und bilde mich darin ständig weiter, um mit den rasanten Veränderungen Schritt halten zu können; auch das ist ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Angesichts von Herausforderungen bemühe ich mich herauszufinden, was die Hintergründe sind, wo ein Ziel liegen sollte und welche Wege es gibt, dieses zu erreichen. Ich bin ein Mensch, der wichtige Entscheidungen nicht ad hoc trifft, sondern aus einigen Lösungsmöglichkeiten die beste wählt. Es ist meiner Meinung nach sinnlos, blindlings in eine Sackgasse zu laufen und den besten Weg zu übersehen, weil man glaubt, sofort entscheiden zu müssen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich denke, daß jeder Mensch ein Vorbild braucht, an dem ihn Eigenschaften faszinieren, die ihm erstrebenswert erscheinen. Für mich gab es im Leben immer wieder solche Leitfiguren, an denen ich mich orientierte, ohne meine Persönlichkeit zu verleugnen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mir ist wichtig, daß meine Mitarbeiter genauso viel Freude an ihrer Tätigkeit haben wie ich an meiner und so offen auf mich zugehen, wie ich ihnen begegne. Ehrlichkeit ist für mich ein wesentliches Kriterium, weil ich Freiräume gewähre, mir aber auch erwarte, daß die jeweilige Aufgabe pflichtbewußt erfüllt wird. Es hat sich in unserem Unternehmen bewährt, Kleingruppen zu bilden, die jeweils einen Bereich verantworten, daher erwarte ich von Mitarbeitern auch gewisse Führungsqualitäten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Objekte im Besitz der Generali befinden sich großteils im Innenstadtbereich und werden vorwiegend von Ärzten und Rechtsanwälten genutzt. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, bestmögliche Arbeit zu leisten und auf unsere Klientel entsprechend einzugehen. Wir bieten individuelle Betreuung und gehen auf die speziellen Wünsche der Mieter ein, weil der Kunde für den Preis, den er bezahlt, eine sehr gute Leistung bekommen soll.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Mensch, der sich für einen Beruf entscheidet, hat es heute nicht mehr leicht, weil er nicht mit Sicherheit davon ausgehen kann, einen Bereich zu finden, in dem er ein Leben lang tätig sein kann. Angesichts der derzeitigen Wirtschaftsentwicklung ist es für junge Menschen denkbar schwierig, ihre Lebensziele zu verfolgen. Wer sich nicht kontinuierlich weiterentwickelt, hat keine Chance, eine Führungsposition zu erreichen. Es ist notwendig, sehr viel Energie in den Beruf zu investieren, um darin erfolgreich werden zu können; allerdings konstatiere ich bei sehr vielen jungen Mitarbeitern mangelnde Bereitschaft dazu, weil sie größeren Wert auf ihre Freizeit legen. Wer allerdings offen und interessiert bleibt, Herausforderungen annimmt und Leistungsbereitschaft an den Tag legt, kann sich im Berufsleben erfolgreich entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde noch ein gutes Jahr in den Arbeitsprozeß involviert sein und möchte in meinem Bereich verschiedene notwendige Verbesserungen für das Unternehmen umsetzen. Wenn diese Ziele umgesetzt sind und ich meine Verantwortung schrittweise an meine Nachfolger übergeben habe, werde ich in Pension gehen und meinen Ruhestand genießen.