Zum Erfolg von Peter Kucera
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, mit Freude zu arbeiten und mein Leben gestalten zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Durchaus. Ich leite 13 Betriebsstellen mit 180 Mitarbeitern und liebe meinen Beruf.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich waren Einsatzbereitschaft, Verläßlichkeit, Führungsqualität und Fingerspitzengefühl. Ich lebe in einem System, dessen Strukturen einzuhalten sind, hinterfrage aber sehr viel und versuche, die Arbeitssituation für mich und meine Mitarbeiter optimal zu gestalten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt meiner ersten Bestellung zum Fahrdienstleiter.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit dem Wechsel aus der Laufbahn des Fahrdienstleiters in den Vorstand, also vom Ausführungsorgan zur kreativeren Managementebene.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man kann nur dann überzeugen, wenn man den eigenen Weg geht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein ehemaliger Vorstand in Krems, der mich immer in Entscheidungen eingebunden und mir gezeigt hat wie man Ideen verwirklichen kann, prägte mich wesentlich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es gibt zwar Strafmaßnahmen bei Fehlern, aber wenig Anerkennung für verantwortungsbewußte Pflichterfüllung. Im eigenen Bereich versuche ich, den Mitarbeitern öfter Lob und Dank für ihre Tätigkeiten auszusprechen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Überalterung der Mitarbeiter, vor allem im Verschub. Es werden seit vielen Jahren keine neuen Mitarbeiter aufgenommen, und diese Aufgaben erfordern einfach Gelenkigkeit und Agilität. Als Verantwortlicher für den Arbeitnehmerschutz bereitet mir das die größte Sorge. Außerdem ist es schwierig zu vermitteln, daß leistungsschwache Mitarbeiter von den anderen mitgetragen werden müssen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als humorvoller, ausgeglichener und ausgleichender Mensch. Toleranz und Respekt vor der Würde anderer Menschen sind wesentliche Eigenschaften.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Selbstverständlich eine sehr große. Ich sehe uns als große Familie und fördere das Zusammengehörigkeitsgefühl nach Kräften.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Leider habe ich darauf keinerlei Einfluß, ich habe nur die Möglichkeit, nachträglich zu evaluieren und in seltenen Fällen abzulehnen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch subtile Steuerung und ehrliche Mitsprachemöglichkeit. Wenn die Menschen das Gefühl haben, die Lösung eines Problems wurde von ihnen selbst erarbeitet, arbeiten sie mit mehr Freude und Einsatz. Ich achte auch darauf, Arbeiten gleichmäßig zu verteilen, damit alle gut verdienen und in Stillstandszeiten nicht in unbezahlte Pausen geschickt, sondern an anderen Stellen eingesetzt werden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als kompetenter, humorvoller Vorgesetzter, mit dem man jederzeit reden kann.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Informationssystem und die Büroorganisation sind höchst effizient, wir sind EDV-mäßig sehr gut ausgestattet. Im internationalen Vergleich hinken wir bei der Automatisierung des Betriebes allerdings etwas hinterher. Der Schienenausbau ist etwa in der Schweiz wesentlich besser.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich immer im Umkreis meines Wohnortes eingesetzt bin, kann ich mich auch als alleinerziehender Vater meiner Tochter widmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte nicht alle Vorgaben der Konsumgesellschaft als Ziele anerkennen und diesen blind nachlaufen, sondern eigene Werte definieren und schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte beruflich innerhalb der Struktur des Unternehmens ein menschliches Arbeitsklima für alle Mitarbeiter schaffen. Privat plane ich eine dreijährige Weltumsegelung.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.