Zum Erfolg von Hartwig Bischof
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich kann in einem Bereich arbeiten, der mich persönlich wirklich interessiert - das empfinde ich schon als großen Erfolg. Es wäre für mich schwer vorstellbar, nur um des Geldverdienens willen arbeiten zu müssen. Wichtig ist mir auch, daß sich der Beruf mit dem Privat- und Familienleben harmonisch vereinbaren läßt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin in einer Bildungsinstitution auf einem doch höheren Niveau tätig, was mir viel Freude bereitet. Zweitens konnte ich über viele Jahre eine eigene künstlerische Handschrift entwickeln, die doch von einem gewissen Talent zeugt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr gut im Erkennen von Strukturen, von Grundmustern - ganz egal, worauf sie sich beziehen. Außerdem glaube ich, daß mein Zeitmanagement recht effektiv ist und ich die Prioritäten richtig setze.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe immer versucht, mich auf jene Dinge zu konzentrieren, die mich interessierten und wo ich meine Stärken sah. Das war mir wesentlich wichtiger als die Frage, ob ich damit im landläufigen Sinne erfolgreich bin. Weil ich meine Tätigkeiten und Aufgaben stets mit Freude und Begeisterung ausübte, stellte sich der Erfolg irgendwann fast automatisch ein. Es war für mich aber auch ein Erfolgsgefühl, als ich 1988 an der Akademie der Bildenden Künste aufgenommen wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Für meine persönliche und berufliche Entwicklung war es wichtig, nie zu lange auf einem Weg zu bleiben, sondern mich vielseitig zu orientieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab mehrere Menschen, die für meinen Berufsweg wichtig waren; allerdings war ich mit den meisten von ihnen gar nicht in persönlichem Kontakt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe von Anfang an für mich die Entscheidung getroffen, daß ich in der Früh und am Abend so viel wie möglich für unsere Kinder da sein will. Das ist mir über die Jahre im großen und ganzen sehr gut gelungen. Auch wenn ich dadurch auf vieles andere verzichten mußte, hat sich diese Entscheidung bezahlt gemacht - wir sind sehr stolz, wie positiv sich die Kinder entwickeln.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich persönlich habe sehr davon profitiert, daß ich keinen eindimensionalen Ausbildungsweg ging. Dadurch konnte ich mich später im Berufsleben in mehrere Richtungen bewegen. Auch heute bin nicht nur auf eine Schiene fixiert. Natürlich darf man es nicht übertreiben und hundert verschiedene Sachen gleichzeitig machen. Generell rate ich aber, sich nur für einen Beruf zu entscheiden, den man gerne macht. Die Arbeit sollte Spaß machen, auch wenn man manchmal gewisse Konzessionen machen muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin ja auch selbst künstlerisch tätig und arbeite im Bereich fotorealistischer Ornamentik. Hier ist es mein Ziel, meinen Bekanntheitsgrad etwas zu steigern. Im Zuge meiner Tätigkeit am Institut möchte ich gern einen neuen Zugang zur Theologie schaffen und zeigen, daß man Theologie auch in anderer Form betreiben kann.
Ihr Lebensmotto?
Soyez grand avant d’être gras - sei groß, bevor du fett wirst. - Paul Eluard.