Zum Erfolg von Stefan Weingraber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Dinge, die ich mir vornehme, auch umsetzen und realisieren zu können, egal, ob es sich um große oder keine Angelegenheiten handelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, denn ich konnte mein Ziel, mich bis zu meinem 30. Lebensjahr selbständig gemacht zu haben, erreichen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bereits mit der Matura empfand ich mich als erfolgreich. Jede weitere bestandene Prüfung stellte für mich einen weiteren Erfolg dar.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Rückblickend prägte mich sicherlich mein Vater, dessen Architektenberuf ich in meiner Kindheit jedoch noch nicht als erstrebenswert erachtete. Eine weitere wichtige Person ist meine Lebensgefährtin, die meinen Weg seit meiner Ausbildung begleitet. Eine gewisse Prägung erfuhr ich auch in dem Büro, in dem ich meine Praxisjahre absolvierte. Dort arbeitete ich mit einem sehr dominanten Architekten, bei dem ich viel lernen und für meinen weiteren Berufsweg profitieren konnte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Kärnten gibt es zuwenig Verständnis für Baukultur, Bauweisen, Ausdrucksformen der Architektur und den Beruf des Architekten. Das Berufsbild ist nach wie vor schlecht vermarktet und das Leistungsspektrum unzureichend bekannt. Die Berufsvertretung durch die Kammer empfinde ich als unzufriedenstellend, bürokratisch und unbeweglich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle. Im ersten Jahr des Bestehens der Firma arbeitete ich nur gemeinsam mit meinem Partner ohne Mitarbeiter, und wir organisierten den Bürobetrieb alleine. Dadurch geben wir auch heute die Bürostruktur vor und legen die Leistungsmaßstäbe fest.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es gibt zwei Basispunkte als Grundlage unserer Firmenphilosophie: wir legen Wert darauf, bei unserer Arbeit immer einen gewissen Qualitätslevel einzuhalten. Dazu gehören termingerechtes Arbeiten, Verläßlichkeit, Genauigkeit, Funktionalität und gutes Design. Der zweite Punkt besteht darin, ein gewisses Preisniveau niemals zu unterschreiten. Qualität hat ihren Preis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Tatsache, daß ich einen Großteil meines Lebens meinem Beruf widme, geht natürlich auf Kosten des Privatlebens. Mit meinem Weg in die Selbständigkeit war ich mir bewußt, daß vor allem in den ersten Jahren sehr viel persönlicher Einsatz erforderlich ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mir fällt auf, daß jungen Leuten Respekt gegenüber der Umwelt, gegenüber anderen Personen, der eigenen Kultur, dem eigenen Land abhanden gekommen ist. Die Wertvorstellungen, die in meiner Generation noch vorhanden waren, sind aus dem Gesichtsfeld der nachkommenden Generation entschwunden. Unabhängig davon, glaube ich, daß es auch in Zukunft für junge Menschen mit Arbeitswillen und Zielvorstellungen möglich sein wird, ihre Ziele zu verwirklichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Der Betrieb soll sich so etablieren, daß er auf einem hohen Niveau weiterläuft und einen adäquaten Bekanntheitsgrad erreicht. Langfristig möchte ich meine Arbeitsleistung zugunsten meiner Lebensqualität etwas reduzieren.