Zum Erfolg von Ulrike Tauber
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aufgrund des Wahlergebnisses sehe ich mich schon als erfolgreich, obwohl einer allein das nicht bewirken kann. Hinter mir stehen ein großes Team, eine verständnisvolle Familie und mein Gatte, der mich unterstützt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein offener und ehrlicher Mensch, ich bin in Oftering aufgewachsen und eine hilfsbereite Person. Die Menschen hier wissen und schätzen das.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen begegne ich, indem ich in erster Linie den Menschen zuhöre. Ich gebe ihnen das Gefühl, sie ernst zu nehmen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich bin hier in Oftering die erste Bürgermeisterin überhaupt. Frauen müssen mehr leisten als Männer, müssen mehr Vorurteile überwinden und werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Männer dokumentieren ihre Arbeit mehr als Frauen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich empfand ich mich, als mich meine Partei, die SPÖ, zur Vizebürgermeisterin gewählt hat.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Kandidatur zum Bürgermeisteramt war für mich eine entscheidende Situation im Leben. Sie hat meine Freizeit und mein Familienleben auf den Kopf gestellt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitation, also daß man anderen nacheifert, ist weniger entscheidend, glaube ich. Daß man selbst den eigenen Weg sucht, finde ich richtig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meinen politischen Lebensweg haben mein Elternhaus geprägt und meine Tätigkeit bei der Arbeiterkammer. Mit 20 Jahren wurde ich Funktionärin der Jungen Generation der SPÖ im Bezirk Linz-Land.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich schaffte 52,73 Prozent Zustimmung im ersten Wahlgang. Das ist für mich genug Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen im Gemeindewesen als ungelöst? Die Aufteilung der Bedarfszuweisungen, der Geldmittel von Bund und Land an die Gemeinden ist derzeit das größte Problem. Oftering ist eine Wohngemeinde, wir haben auch Gebiete zum Betriebsbaugebiet gewidmet. Der Erhalt der Kommunalsteuer ist für die Gemeindefinanzen wichtig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sollen einander ergänzen und das wichtigste ist, daß man sich auf die Mitarbeiter verlassen kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das macht der Personalbeirat nach Vergaberichtlinien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie in dem Sinne, daß ich sie auf alle Fälle behandle wie Kolleginnen und Kollegen, daß ich „Bitte“ und „Danke“ sage, sie um Arbeiten ersuche, nicht sage, das muß so sein. Der Umgang mit den Mitarbeitern, das „Miteinander“ ist ganz wichtig, man verbringt so viel Zeit gemeinsam.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Nach dem Feedback zu urteilen, das ich erhalte, sehr positiv, ich werde anerkannt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Tochter ist 20 Jahre alt und sehr verständnisvoll und mein Gatte unterstützt mich auch sehr. Früher war ich teilzeitbeschäftigt, heute arbeite ich die ganze Woche, etwa 50 Stunden, und es funktioniert.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung findet laufend statt, während meiner Dienstzeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist ganz wichtig, daß man sich mit seinem Beruf identifizieren kann, sonst hat man keine Freude damit. Man soll sich einen Beruf suchen, den man sich als Lebensaufgabe vorstellen kann und soll dann zu hundert Prozent für den Job zur Verfügung stehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einige Bauten verwirklichen, will mehr Geld für die Gemeinde lukrieren und will darauf achten, daß das Privatleben trotzdem nicht zu kurz kommt. Ich will trotz der Mehrarbeit bleiben, wie ich bin.