Zum Erfolg von Philipp Spaller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß mir die Arbeit Spaß macht. Das Finanzielle ist für den Erfolg nicht so wichtig, ich lege mehr Wert darauf, genügend Zeit für Privatleben, Familie und Freunde zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jein. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich genieße viele Freiheiten, arbeite aber bis zu 16 Stunden am Tag und bis zu 70 Stunden in der Woche.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man muß in diesem Beruf ehrlich sein und gut verkaufen können. Für meinen Erfolg waren auch meine Zielstrebigkeit und mein Ehrgeiz wichtig. Ich halte es nicht aus, den ganzen Tag im Büro zu sitzen, ich bin sehr kontaktfreudig und bin gern unter Menschen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich pflege viele und gute Kontakte, auch mit älteren Brancheninsidern und Maklerbetreuern von Versicherungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wenn man Versicherungen verkauft, muß man gut beraten, und dafür mußte ich viel lernen. Kurz vor der Lehrabschlußprüfung war der Zeitpunkt, ab dem ich den Erfolg sah. Im Versicherungsverkauf sieht man die Erfolge erst drei Jahre später, speziell weil Kunden nach drei Jahren die Verträge kündigen könnten. Wenn sie das nicht machen, war ich erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Man muß originell sein und Ideen haben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt haben mich zwei Menschen: jener Mann, der mich ins Versicherungsgeschäft eingeführt hat, und mein erster Geschäftspartner, mit dem ich das Büro eröffnet habe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Freundeskreis erfuhr ich hohe Anerkennung dafür, daß ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt habe. Meine Ex-Kollegen waren weniger begeistert.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Beim Verkauf von Versicherungen gibt es im Prinzip nur mehr Umschichtungen, wenige Neuzugänge. Außerdem wird der Versicherungsmarkt immer teurer, mögliche Rabatte werden geringer.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich suche mir meine freien Mitarbeiter nach ihrem persönlichen Auftreten aus und lege Wert darauf, daß sie ehrlich sind und auch ehrlich wirken. Sie sollen verantwortungsvoll, pflichtbewußt und lernbereit sein. Versicherungen zu verkaufen ist schwieriger als Staubsauger zu verkaufen, man muß ein guter Verkäufer sein. Man kann kein tatsächliches Produkt vorführen und muß erst ein imaginäres Risiko im Kopf des Kunden entstehen lassen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter ? Mit Wettbewerben und gemeinsamen Reisen. Ich versuche auch, ihren Wissensdurst zu stillen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie empfinden mich als netten Menschen mit gutem Charakter und großem Fachwissen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir wollen nicht Produkte verkaufen, sondern Service. Wenn das funktioniert, verkaufen sich die Produkte von selbst.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich übernehme von den Mitbewerbern Verbesserungsvorschläge und schließe bei extremem Preisdruck nicht jedes Geschäft ab.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben gehen ineinander über, zum Teil habe ich damit natürlich hin und wieder Probleme.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Jahr nehme ich mir dafür etwa ein bis zwei Wochen Zeit, Kurse belege ich derzeit keine.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Den Aufbau eines Geschäfts muß man langfristig betreiben, das dauert mitunter zwei bis drei Jahre. Wenn man sich kleine, erreichbare Ziele setzt, verzeichnet man leichter Erfolge, die wiederum motivieren. Ehe man sich selbständig macht, soll man sich alle Schritte gut überlegen und kalkulieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte ein kleines, florierendes Unternehmen aufbauen, privat einen Partner finden, der zu mir paßt und das Leben genießen.
Ihr Lebensmotto?
Live is for living, and I'm living just for fun!