Zum Erfolg von Joe Ofenböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutete für mich, ein persönliches Glücksgefühl erreicht zu haben. Berufliche Ziele erreicht zu haben, sehe ich ebenfalls als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin auf meine Familie stolz. Ich ging einen vielfältigen beruflichen Lebensweg und war immer erfolgreich, wobei ich auf materielle Dinge weniger Wert lege als auf innere Zufriedenheit und auf ein erfülltes Leben. Natürlich muß das finanzielle Auskommen für die Familie und mich gesichert sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war für mich immer wichtig, daß ich das, was ich gerade tat, mit ganzem Herzen gemacht habe. Ich sah nie eine Trennung zwischen Beruf und Privat. Meine Arbeit machte mir stets Spaß, was ich als Erfolg werte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr musikalisch, war als Wiener Sängerknabe einer der Solisten und verspürte damals bereits den Erfolg. In der New York Times wurde ich mit einem kleinen Foto auf der gleichen Seite neben der großen Maria Callas gewürdigt. Diese Zeitung habe ich mir natürlich aufgehoben. Mein Bestreben, auf meinem Gebiet so gut zu sein wie Maria Callas, hat mich stets begleitet. Der Perfektionismus treibt mich voran.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das Studium aufzugeben, habe ich nie bereut. Ich wollte nach zwei Jahren des Studiums für mich selbst Verantwortung übernehmen und mich in der freien Wirtschaft behaupten. Das war eine gute Entscheidung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein erstes großes Vorbild war der damalige Leiter der Wiener Sängerknaben, Professor Ferdinand Grossmann, der meine Begeisterungsfähigkeit unterstützte. Das Andenken an diesen wunderbaren Stimmbildner, der zu Lebzeiten schon zur Legende wurde, lebt heute, 30 Jahre nach seinem Tod, noch in einem Verein weiter. Ein weiteres Vorbild ist Walter Lürzer, der in Deutschland eine beeindruckende Karriere als kreativer Werber machte und der es als Österreicher international geschafft hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung kommt von den Auftraggebern, die mir attestieren, erstklassige Arbeit geleistet zu haben. Meist liege ich über den Erwartungen des Kunden mit meiner eigenen Meßlatte. Wir wollen immer mehr abliefern, als sich der Kunde vorstellt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Daß ich mich aus der Werbebranche verabschiedete, um im produzierenden Gewerbe aktiv zu werden, hat natürlich einen Grund. Ich erkannte, daß die Werbung nicht immer nach sauberen ethischen Maßstäben arbeitet.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als Enthusiasten mit großer Überzeugungskraft und ausgeprägtem Idealismus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter könnten anfänglich unter meinen Methoden leiden, aber wenn sie dahinter sehen, erkennen sie meinen Enthusiasmus und stehen voll auf meiner Linie. Sie wissen auch, daß ich jederzeit für sie da bin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann Beruf und Privatleben gut vereinbaren, ich nehme mir Zeit für meine Familie, was natürlich ein Lernprozeß war.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde den jungen Menschen empfehlen, sich aus materiellen Gründen keine falschen Ziele zu setzen. Geisteswissenschaftliche und kulturelle Dinge sollen ernst genommen werden, nicht nur die rational-betriebswirtschaftlichen Belange. Junge Leute müssen sich auf die Persönlichkeitsentwicklung konzentrieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit dem Holzverarbeitungsunternehmen weiter reüssieren und meinen hohen Ansprüchen immer gerecht werden.
Ihr Lebensmotto?
Am Ende meines Lebens möchte ich sagen können: Das war es wert.