Zum Erfolg von Harald Matzka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Sonntag ist mein einziger freier Tag in der Woche. Erfolg bedeutet für mich, mich dann zufrieden zurücklehnen und von der vergangenen Woche sagen zu können, daß sie eine gute war. Erfolg spiegelt sich nicht immer in Soll und Haben wider - in Deutschland lernte ich, daß jede Entscheidung, die man als Unternehmer trifft, erst sechs Monate später Früchte trägt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich aufgrund des bisher Erreichten als erfolgreich und habe noch zahlreiche Ziele, die ich erreichen will.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Eine meiner Stärken ist meine Selbstdisziplin. Ich zeichne mich durch extreme Konsequenz und Ehrgeiz aus, Faktoren, die durch meine Zeit beim Bundesheer maßgeblich geprägt wurden. Ich liebe meinen Beruf und habe mich darin ständig weiterentwickelt; was ich heute mache, hat mit meiner Ausbildung nur mehr marginal zu tun. Da mein Arbeitstag zwischen 18 und 20 Stunden dauert, wäre es mir unmöglich, meiner Tätigkeit nachzugehen, ohne Spaß daran zu haben. Ein wesentlicher Faktor meines Erfolges ist nicht zuletzt meine Entscheidungsfreudigkeit.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eine prägende Persönlichkeit in meinem Leben war mein Urgroßvater.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein ungelöstes Problem besteht in der mangelnden Ausbildung unseres fachlichen Nachwuchses. Wenn ich selbst in der Prüfungskommission sitzen würde, könnte ich es kaum verantworten, Absolventen der Lehre zum Druckvorstufentechniker den Gesellenbrief auszustellen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich verlange von meinen Mitarbeitern das selbe, das ich mir selbst abverlange, weil in unserem Unternehmen das Kettenprinzip gilt, in dem jedes Glied gleich stark sein muß. Ich lege größten Wert auf Loyalität und Flexibilität in Denken und Handeln. Wenn ich Aufgaben delegiere, erwarte ich, daß sie in absoluter Konsequenz und in Eigenverantwortung erfüllt werden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich biete ein Bausteinsystem, das vom grafischen Konzept über die professionelle Druckvorstufe bis zum Druck und dessen Endfertigung reicht. Das Unternehmen versteht sich als visionärer, innovativer und vor allem kreativer grafischer Betrieb mit einem breit gefächerten Dienstleistungsangebot rund um die Werbemittelproduktion vom Plakat über den Katalog bis zur Visitenkarte. Die Stärken des Unternehmens liegen in Gewissenhaftigkeit, Service rund um die Uhr, Schnelligkeit und höchster Flexibilität zu einem ausgewogenen Preis-/Leistungsverhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche strikt. Meine Lebensgefährtin ist ebenfalls im Unternehmen tätig, und meine Tochter bedeutet mir alles. Wenn sie krank wird oder mich braucht, nehme ich mir Zeit für sie, denn sie genießt für mich oberste Priorität. Weiters ist mir der Sonntag heilig. Diesen Tag halte ich mir frei von jeglichen beruflichen Verpflichtungen. Mein Privatleben ist mir heute sehr wichtig, während ich es früher eher vernachlässigt habe.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich bilde selbst Lehrlinge aus und rate jedem jungen Menschen, heutzutage die Schule zu meiden und statt dessen einen Handwerksberuf zu erlernen. Wenn die gesellschaftliche Entwicklung so weitergeht, kann ich mir vorstellen, daß ein guter Automechaniker in 15 Jahren mehr verdient als ein Akademiker; die Zukunft liegt definitiv im Facharbeiterbereich, wo in Österreich schon heute eklatanter Mangel an guten Kräften herrscht. Wer sein Fach versteht und unternehmerisch denkt, kann es weit bringen und sehr erfolgreich werden, sofern er sich auf seinen Beruf konzentriert und ihn in aller Konsequenz ausübt. Daß der Beruf den persönlichen Neigungen, Interessen und Fähigkeiten entspricht, sollte sich von selbst verstehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine letzte wichtige Entscheidung für das Unternehmen, die ich zu Weihnachten getroffen habe, wird im Juni greifen und erstreckt sich in der zweiten Etappe auf die nächsten drei Jahre. Ich stelle mir vor, nach dieser Phase jedes Jahr den Umsatz zu verdoppeln.