Zum Erfolg von Klaus Peter Postmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich etwas positiv abschließen kann und für mich selbst das Gefühl habe, daß es zu einhundert Prozent erledigt werden konnte. Etwas symbolisch in einer Liste abhaken zu können ist für mich sehr wichtig. Ich sehe meine Ziele wie eine Reihe von Bausteinen, auf denen ich stehe und mich immer weiter nach oben fortbewege.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Diese Frage kann ich auf jeden Fall mit Ja beantworten, obwohl ich das Wort Erfolg selbst selten verwende. Ich bin vielmehr ein kritischer Mensch, für mich ist die Selbstkritik ein wesentlicher Punkt in meinem Leben. Sie führt dazu, daß man sich als Mensch ständig weiterentwickelt. So kann man zum Beispiel als guter Koch relativ rasch den Schritt zu einem Haubenkoch machen, ohne die nötige Kritik und entsprechende Weiterentwicklung ist diese Anerkennung im nächsten Jahr aber schnell wieder weg. Das bedeutet für mich allerdings auch, daß die Ruhephasen, die ein Mensch braucht, um neue Ideen einfließen zu lassen und der Kreativität freien Lauf zu lassen, sehr wichtig sind. Ich nehme mir dann bewußt die Zeit für einen schönen Spaziergang oder eine entspannende Massage, das läßt mich für kurze Zeit aus dem Alltag entkommen. Dann merke ich, wie mir neue Ideen zufliegen, wie der Kopf wieder frei wird. Ein negativer Punkt am Erfolg ist leider auch der Neid der Mitbewerber, je höher man auf die Leiter des Erfolgs klettert. Damit muß man erst umgehen lernen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Veit Schalle auf jeden Fall, der Generaldirektor von Rewe Austria. Es war faszinierend, bei seinen Entscheidungen für diesen großen Konzern anwesend sein zu dürfen. Josef Siffert, anerkannter Agrarjournalist und Pressesprecher der Landwirtschaftskammern Österreichs. Er war der Mensch, der mir meine Dissertation schmackhaft machte und mir den nötigen Ruck dazu gab. Weiters auch Bertold Salomon, Winzer aus Krems, der mich ursprünglich auf mein Dissertationsthema gebracht hat. Und natürlich meine Eltern, die mir von Beginn an mit viel Unterstützung, Hilfe und Kraft in meiner beruflichen Laufbahn zur Seite stehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Trennung zwischen Beruf und Privatleben gibt es für mich eigentlich nicht. Meine Partnerin hat ähnliche Lebensvorstellungen und an den selben Dingen Spaß wie ich. So versuchen wir soviel wie möglich gemeinsam zu tun und sie fühlt sich dadurch nicht ausgeschlossen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Eigentlich sehr viel Zeit, es ist heute unumgänglich Messen oder Seminare zu besuchen. Das nächstes Ziel, das ich anpeile, ist die Ausbildung zum Käse-Sommelier, was ja sehr gut zum Wein paßt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Den Ehrgeiz für eine Sache zu entdecken und wirklich den eigenen Weg gehen. Ich wollte als Jugendlicher Profimusiker werden und habe einige Instrumente gelernt, ließ mich dabei aber zu sehr von meinen Eltern beeinflussen und blieb bis heute nur in meiner Freizeit musikalisch tätig. Vielleicht wäre ich ein bekannter Musiker geworden, wenn ich auf mich gehört hätte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Selbständigkeit im Bereich des Weinmarketings oder im Bereich des Handels mit Genußmitteln generell ist mein großes Ziel. Momentan gibt es da noch ein sehr breites Spektrum und ich möchte die nächsten Jahre nutzen, den Markt für mich so aufzubereiten, daß Nachfrage nach meinen eigenen Angeboten entsteht.