Zum Erfolg von Gretl Van de Meerssche
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich möchte mit dem, was ich mache, glücklich sein. Wichtig ist, daß unsere Gäste bei der Abreise ein gutes Gefühl haben, froh sind, hier Urlaub gemacht zu haben und gerne wieder kommen. Die finanzielle Seite muß dabei selbstverständlich auch berücksichtigt werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden mit dem bisher Erreichten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Art und Weise, wie wir unser Geschäft geführt haben, war ausschlaggebend. Wir sind immer im Hotel anwesend, empfangen unsere Gäste und reden mit ihnen. Die Sprachkenntnis ist dabei wichtig, denn wir haben viele belgische, niederländische und auch französische Gäste. Mein Mann und ich wuchsen flämisch- und französischsprachig auf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon in Belgien empfand ich mich als erfolgreich. Wenn ich zurückdenke, wie wir am Anfang mit wenig Geld und den Kindern gelebt haben und wie sich alles in der Folge entwickelt hat, bin ich stolz darauf, alles ohne fremde Hilfe aufgebaut zu haben. Natürlich war aber auch Glück erforderlich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität sagt mir eher zu, Imitation ist zwar oft der einfachere, aber nicht immer der bessere Weg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wichtig ist mir vor allem das positive Feedback der Gäste. Wir hören oft zufriedene Rückmeldungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es ist schwierig, gutes Personal zu bekommen und mehr als ein oder zwei Saisonen zu behalten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Am Anfang verhielt sich unser Umfeld eher skeptisch, jetzt fühlen wir uns sehr positiv aufgenommen und als Bereicherung für das Dorf.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir haben sechs Mitarbeiter, die alle sehr freundlich zu den Gästen sind. Gute Umgangsformen spielen bei uns eine große Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Leider ist die Auswahl oft nicht sehr groß, wichtig sind für mich vor allem Höflichkeit und Freundlichkeit gegenüber den Gästen. Diplome oder dergleichen interessieren mich eher nicht, die Bewerber müssen arbeiten können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich pflege ein gutes Verhältnis zum Personal. Wir lachen viel gemeinsam und haben Spaß bei der Arbeit. In unserem angenehmen Arbeitsklima gibt es keine schlecht gelaunten Vorgesetzten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Es besteht ein kollegiales Verhältnis zwischen uns.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir machen unsere Arbeit gerne, und es ist uns wichtig, daß die Gäste sich wohlfühlen. Wir arbeiten abends gemeinsam in der Küche, deshalb benötigen wir kein Küchenpersonal.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Am Nachmittag, wenn die Kinder von der Schule kommen, nehme ich mir Zeit für sie, dann arbeite ich wieder in der Küche mit. Das Wichtigste für die Kinder ist, daß wir immer hier sind, was im Rahmen des Hotelbetriebes gut möglich ist. Unsere älteste Tochter hilft für ihr Taschengeld schon ein bißchen im Betrieb mit, und es macht ihr großen Spaß.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, das, was man tut, mit Spaß und Freude zu machen. Dabei sollte man nicht davor zurückscheuen, viel Zeit zu investieren, auch Hilfe in Anspruch zu nehmen und auf Zusammenhalt zu achten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe, daß eines Tages eines unserer Kinder den Betrieb übernimmt, allerdings ist keines dazu verpflichtet. Wir haben in den letzten zwei Monaten etwas umgebaut, für den Nachfolger kann es sicherlich auch interessant sein, den Betrieb noch weiter zu vergrößern.
Ihr Lebensmotto?
Aus allem, was schlecht ist, ist noch etwas Gutes herauszuholen.