Zum Erfolg von Gerfried Pichler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor besteht in einer positiven Grundstimmung bei meinen Mitarbeitern. Materielle Werte stehen für mich kaum im Vordergrund. Ich führe ein bescheidenes Leben und lege keinen Wert auf Statussymbole.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Vergleich mit anderen Absolventen der Lebensmitteltechnologie bin ich mit meiner Karriere sicherlich einer der erfolgreichsten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Beharrlichkeit ist ein wesentlicher Faktor. Ich bin sehr hartnäckig im Hinterfragen von Dingen. Für mich sind Prozesse und Projekte nicht abgeschlossen, wenn sie auf Papier stehen, sondern erst, wenn sie ohne Mithilfe wiederholt funktionieren. Ich arbeite sehr gerne, bin belastbar, konsequent, kommunikativ, authentisch und verfüge über analytisches, strukturiertes Denken, Organisationstalent, Intuition und Hausverstand. Auch bin ich jemand, der gern die Initiative ergreift.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Von meinen Eltern lernte ich Konsequenz und Fleiß. Interessanterweise arbeitete ich oft mit sehr väterlichen Vorgesetzten, die meine Fähigkeiten erkannten und mich förderten. Herr Wührleitner von der Steirerobst AG förderte meine Konsequenz und meinen Fleiß. Mit meinem Diplomarbeitsbetreuer, Herrn Dr. Ulberth, pflege ich noch heute telefonischen Kontakt und interessanten hochphilosophischen Gedankenaustausch. Auch Christian Wimmer, mein Vorgänger bei F&F, war mir ein kongenialer Partner.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld in der Firma sieht mich als Kommunikator, fordert mich als Mediator und nutzt mich als Simplifizierer, dem es Spaß macht, komplexe Aufgaben zu vereinfachen, um runde und fließende Abläufe zu schaffen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen für den Firmenerfolg natürlich eine große Rolle, für meinen persönlichen Erfolg hingegen bisher weniger. Einige meiner Mitarbeiter entwickelten sich in den letzten Jahren jedoch zu großen Stützen bei der Arbeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neue Mitarbeiter müssen in unser Team passen. Dies spüre ich intuitiv in einem persönlichen Gespräch. Ich lege großen Wert auf eine klare Ausdrucksweise, da diese ein wesentliches Kriterium für gute Zusammenarbeit ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich führe meine Mitarbeiter in einem klaren Rahmen, innerhalb dessen sie sich relativ frei bewegen können, und motiviere sie mittels Lob. Kritik beziehe ich stets nur auf sachliche Belange. Ich vermeide jede Demotivation meiner Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bedingt durch meine berufliche Tätigkeit und das damit verbundene Pendeln sehe ich meine Familie nur an den Wochenenden. Die Zeit mit meiner Familie genieße ich jedoch sehr bewußt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Fleißig sein, Eigenverantwortung übernehmen, Profil gewinnen und die eigene Persönlichkeit entwickeln: so lautet meine wesentlichste Botschaft an junge Menschen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in dieser Firma das Thema Österreich über die Grenzen hinaus tragen und im Gegenzug internationales Denken ins Unternehmen bringen. Es laufen Gespräche für einen zusätzlichen Produktionsstandort im Osten. Wir sehen uns als den Produzenten für heimische Spezialitäten, wie Kartoffelprodukte, Apfelstrudel oder Germknödel, wir wollen unsere Firmenphilosophie beibehalten und uns verstärkt internationalisieren.