Zum Erfolg von Michael Sturm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, meine Ziele umsetzen und einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft leisten zu können. Konkreter beruflicher Erfolg ist es, wenn ich erkenne, daß unsere Angebote auf fruchtbaren Boden fallen und sich mit den Bedürfnissen der Menschen decken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich hätte mir so einen Werdegang während meines Studiums nie träumen lassen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zum einen war für mich wichtig, daß ich mich sehr in der Sache bemühte und mich schon während des Studiums für das Fach engagierte, zum anderen gibt dieses Engagement innere Kraft und Motivation. Meine Arbeit im BFI ist eine Bildungstätigkeit für jene, die unterprivilegiert sind oder weniger gute Chancen hatten, sich eine gute Ausbildung anzueignen. Um solche Dinge umsetzen zu können, braucht man enormes gesellschaftspolitisches Engagement, und ich glaube, das mitgebracht zu haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, offen für alle Aufgaben zu sein, die sich mir im beruflichen Umfeld stellen. Aufgrund meines beruflichen Werdeganges gehe ich sie möglichst systematisch an, ordne sie, suche einen Weg, wo es Möglichkeiten gibt, die Aufgaben am effizienten zu lösen, und gehe diesen Weg konsequent. Hier im Dachverband habe ich kein Entscheidungsrecht in Detailfragen der Landesorganisationen, deshalb bin ich bestrebt, ausgleichend zu wirken, sie zu fördern und sie mit konstruktiven Bespielen für gemeinsame Anliegen zu gewinnen. Um zwischen diesen unterschiedlichen Interessen ausgleichend wirken zu können, brauche ich ein hohes Maß an kommunikativer Kompetenz.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte das große Glück, in meinem Vorgänger Prof. Ingrisch einen Förderer zu haben, der mir die Chance eröffnete, hier im Dachverband tätig zu werden, und der mich sehr unterstützte. Ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, in so jungen Jahren die Position des Geschäftsführers zu erreichen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle - der Dachverband ist eine kleine Organisation, daher ist die Mitarbeit der einzelnen Personen wesentlich. Wir sind ein gutes Team und verstehen uns auf einer persönlichen Ebene sehr gut. Meine Mitarbeiterinnen sind sehr fleißig, engagiert und eigenverantwortlich. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Hier im Dachverband koordinieren wir die Aktivitäten in den Landesorganisationen der Berufsförderungsinstitute, welche mit der praktischen Bildungsarbeit beauftragt sind. Wir arbeiten konzeptionell, richten bestimmte Arbeitskreise zu bestimmten Themen ein und unterstützen die Landesorganisationen bei der Produktentwicklung oder der Umsetzung bildungspolitischer Programme. Die bundeseinheitliche Gestaltung der Maßnahmen läuft über den Dachverband ab. Wir begutachten Gesetzestexte im Bereich der beruflichen Bildung, stimmen Richtlinien mit dem Arbeitsmarktservice ab, arbeiten an EU-Programmen mit, sind eingebunden in die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs und leiten die Abstimmungsarbeit mit unseren Trägerorganisationen ÖGB und Arbeiterkammer.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Privatleben gibt es relativ wenig, weil mich der Beruf sehr erfüllt. Es ist mir aber ein Anliegen, aktiv an der Entwicklung meiner Tochter mitzuwirken, daher wurde die Betreuung nach der Trennung von meiner Lebensgefährtin je zur Hälfte aufgeteilt, was für mich nach wie vor sehr wichtig ist.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Nicht das Geld oder eine Position im Auge zu haben, sondern das, was einen im Inneren leitet, mit Engagement konsequent verfolgen, dann stellt sich der berufliche Erfolg von alleine ein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin ein Mensch, der gerne gestalterisch wirkt und habe hier im Dachverband durchaus die Möglichkeit, die Bildungspolitik zu beeinflussen. Ich glaube, daß in der Erwachsenenbildung noch stärkere Initiativen gefragt sind und bin der Überzeugung, daß die öffentliche Hand sich mehr für das lebensbegleitende Lernen engagieren sollte. Derzeit gibt es ein Übergewicht in der Erstausbildung, aber seitens der öffentlichen Hand gibt man sehr wenig Geld für Weiterbildungsangebote aus. Ich setze mich vehement dafür ein, daß die öffentliche Hand in der Erwachsenenbildung stärkere Verantwortung übernimmt.