Zum Erfolg von Michaela Ludwig
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Sicherung eines zufriedenen Lebens.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Erfolg ist meine Praxis, von der ich leben kann und die laufend frequentiert wird. Meine Kunden, die mich regelmäßig besuchen, geben mir das Gefühl, erfolgreich zu arbeiten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind sicher meine Persönlichkeit, der einfühlsame Umgang mit den Tieren, das Eingehen auf die Sorgen der Tierhalter und meine positive Ausstrahlung bei der Arbeit.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meinem Beruf ist es unerheblich, ob man als Frau oder als Mann tätig ist, auch finanziell fühle ich mich gleichgestellt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach meiner Sponsion benötigte ich nur ein Jahr, um das Doktorat zu erlangen. Darauf war ich sehr stolz und wußte, daß ich nun etwas Wichtiges geschafft hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit meiner Wahl für diese Ordination habe ich besonders gut entschieden, nachdem ich andere Ordinationen ins Auge gefaßt und besichtigt hatte. Ich fühle mich sehr wohl, und die Leute haben mich sehr schnell akzeptiert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie bin ich meinen Eltern dankbar, daß sie mir dieses Studium ermöglicht haben. Ich wurde von ihnen auch beim Aufbau der Praxis mit Rat und Tat unterstützt. Beruflich verdanke ich einem Kollegen aus der Steiermark, Herrn Dr. Granig, viel. Er hat mir die ersten Schritte in meinen Beruf gezeigt. Ich hatte den Beruf einer Tierärztin bereits seit der Jugendzeit favorisiert, Dr. Granig bestärkte mich in meinen Absichten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich laufend von meinen Kunden, von der Familie und meinem persönlichen Umfeld. Neue Kunden kommen oft auf Empfehlung von meinen Stammkunden zu mir, was für mich der Beweis der Anerkennung ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Präsentation des Berufsstandes finde ich mangelhaft.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine persönliche Beziehung zu den Tierhaltern und das freundliche, helle Ambiente meiner Praxis, in der sich Menschen und Tiere wohlfühlen, sind besondere Stärken meines Unternehmens. Ich suche viel nach Alternativmethoden, ehe ich mit starken Arzneibomben behandle. Jeder Anruf wird von mir ernst genommen, und ich kann meistens mit guten Ratschlägen helfen. Ich erkundige mich sehr oft mittels Rückruf nach dem Befinden meiner Patienten, denn ich möchte natürlich wissen, ob mit ihnen alles wieder in Ordnung ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Von meinem Freundeskreis bekomme ich Verständnis dafür, daß ich wenig zuhause bin und mich in erster Linie um die Behandlung der Tiere kümmere. Bei Vereinbarungen ist absolute Pünktlichkeit wichtig, da meine Zeit strikt eingeteilt ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende etwa 10 Tage für Fortbildung wie den Besuch von Tageskursen und Vortragsabenden. In den Kursen werden neue Medikamente und Behandlungsmethoden vorgestellt, der Verein österreichischer Kleintiermedizin veranstaltet Tage, die der Allgemeinmedizin und Homöopathie gewidmet sind.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als Tierarzt ist es nicht mehr so einfach, in absehbarer Zeit eine Praxis zu etablieren. Es wird immer schwieriger, neue Niederlassungen können sich oft finanziell nicht lange erhalten und müssen teilweise wieder geschlossen werden. Wenn jemand sich unbedingt für dieses Metier berufen fühlt, soll er den Beruf natürlich ergreifen, aber Halbheiten werden nicht mehr toleriert. Ein Tierarzt muß mit Dauereinsatz rechnen und sich voll und ganz für die Tiere einsetzen können und wollen. Eine gute schulische Ausbildung ist heute für jeden Beruf Voraussetzung, aber schulisches Können allein reicht nicht aus, um in einem Beruf zu reüssieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ordination möchte ich weiterhin allein betreiben, außer ich sollte körperlich nicht mehr in der Lage dazu sein. Wenn der Umfang meiner Praxis so bleibt wie jetzt, bin ich zufrieden. Ich möchte weiterhin Freiraum für mich, meine Freunde und auch Patienten haben. Wäre die Ordination umfangreicher, hätte ich nicht mehr die Gelegenheit, individuell zu arbeiten.