Zum Erfolg von Hella Manger-Kogler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich mit dem, was ich umsetzen kann, zufrieden bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich zufrieden und somit erfolgreich. Mein Beruf bereitet mir große Freude, und das bedeutet für mich, erfolgreich wirken zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die Selbständigkeit bedeutete für mich und meinen Mann eine ganz wesentliche und richtige Entscheidung, die wir nie bereut haben. Der Unterschied zwischen Angestelltenverhältnis und Selbständigkeit bedeutete eine einschneidende Veränderung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In erster Linie ist der Aufklärungsbedarf im Bezug auf das Gesundheits- und Sozialwesen generell sehr groß. Es muß ein absolutes Umdenken in all diesen Bereich einsetzen. Es gibt zum Beispiel die 15A Vereinbarung zwischen Bund und Ländern. Ein Teil dieser Vereinbarung besagt, daß jedes Bundesland gesondert entscheiden kann, wie die Altenbetreuung gehandhabt wird. Ich kann mir jedoch schwer vorstellen, daß die Menschen in Vorarlberg andere Bedürfnisse haben als Menschen im Burgenland. Allgemein gültige Voraussetzungen müssen geschaffen werden, betreffend Ausbildung und Pflege. Ich bin sehr gegen eine Gettoisierung alter Leute. Alternative Möglichkeiten werden zuwenig angeboten, durch die alten Leuten nicht jegliche Entscheidung abgenommen wird. Wir brauchen sicherlich Heime, aber nicht in diesem Ausmaß und in dieser Form.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten nur fallweise mit Mitarbeitern zusammen, die wir zur Unterstützung bei größeren Projekten hinzuziehen, aber in jenen Fällen spielen sie natürlich eine große Rolle für das Gelingen eines Projektes oder eines Seminars.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Hier zählt eine qualitativ hochwertige fachliche Ausbildung und soziale Kompetenz im Umgang mit Menschen. Die Mitarbeiter sollen unsere Philosophie mittragen und diese auch vermitteln können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir veranstalten verschiedenste Seminare und begleiten Heime im Rahmen der Qualitätssicherung, um die Qualität in der Pflege einzuführen und das Bewußtsein dafür zu wecken. Die Hauptproblematik ist die Führungsschwäche in den Häusern selbst. Die Führungskräfte müssen unterstützt und es muß ihnen die Möglichkeit zur Ausbildung geboten werden, damit sie ihren Führungsaufgaben gerecht werden können. Die Organisation kann nur dadurch verbessert werden. Wir bieten die Entwicklung eines Qualitätsmanagementkonzeptes an. Dieses behandelt die Qualität der Aufbau- und Ablauforganisation, die Qualität in der Personalführung und -entwicklung, den Aufbau und die Organisation des Pflegedienstes, die Mitarbeiterentwicklung, die Qualität der Pflegedurchführung und der Kommunikation sowie die Qualitätssicherung der Arbeitsprozesse, beim bewohnerorientierten Mitarbeitereinsatz, bei der Pflegeplanung und Dokumentation, der Pflegevisite, den Kommunikations- und Informationsprozessen sowie wiederum in der Mitarbeiterführung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Diese Form der Unternehmensberatung steht erst am Anfang. Wir sind auf diesem Sektor sicherlich Vorreiter und Wegbereiter. Es gibt noch keine Richtlinien.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich führe dieses Unternehmen gemeinsam mit meinem Mann. Er ist als Webdesigner verantwortlich für das kreative Webdesign, das gesamte Marketing und die Buchhaltung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich ständig weiter. Es ist wesentlich, immer für Neues offen zu sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Jugend sollte sich wieder ihrer Wurzeln besinnen. Man darf niemals vergessen, woher man kommt, traditionelle Werte mehr schätzen und vor allem auch leben. Eine Voraussetzung, um erfolgreich zu werden, sind sicher eine gute, fundierte Ausbildung und Durchhaltevermögen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Bezug auf das Unternehmen möchte ich die nächsten Jahre wie bisher weiterwirken können, noch vieles bewegen und verbessern, um dann den Betrieb jemandem zu übergeben. Am Herzen liegt mir auch die Aufbauarbeit im Gesundheits- und Sozialwesen, zum Beispiel in der Slowakei, wo man wirklich von Grund auf die Möglichkeit besitzt, gut und richtig zu beginnen. Privat möchte ich mir einen Wunsch erfüllen und noch Germanistik studieren.