Zum Erfolg von Christine Nowotny
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich meinem Sohn, trotz finanzieller Entbehrungen als Alleinerzieherin, eine so gute Ausbildung ermöglichen konnte und er heute als Ziviltechniker begeistert seiner Arbeit nachgehen kann. Zudem bedeutet Erfolg für mich materielle Sicherheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das was ich mir vorgenommen habe, konnte ich durchführen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sehr viel Selbstbehauptung und lernen, lernen, lernen!
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Verschieden, aber meistens mit dem nötigen Schwung.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nicht mehr, heute ist der Beruf des Lehrers zunehmend verweiblicht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als mein Sohn seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe gelernt, alle Entscheidungen reiflich zu überlegen, und wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, dann stehe ich auch dazu und bereue sie nicht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Vorgängerin, Frau Gamsjäger, und meine eigene Volksschullehrerin, die mich damals schon auf die Idee brachte, Lehrerin zu werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im schulischem Bereich wird von der Hauptschule meine Leistung im Volksschulbereich sehr anerkannt, da die Kinder mit dem notwendigen Niveau die Schule wechseln können.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Anerkennung durch die Öffentlichkeit. Es wird großteils nur darauf geachtet, daß vormittags der Unterricht stattfindet und daß ein Lehrer mehr Urlaub hat als andere arbeitende Personen. Was nicht gesehen wird, ist, daß nach dem Unterricht noch genügend Arbeitsaufwand anfällt, sei es durch Korrekturen, Vorbereitung des Schulstoffes oder durch Fortbildung. In größeren Schulen wird auch oftmals eine gewisse Linie nach außen hin festgelegt und vermarktet, ohne auf die wesentlichen Dinge zu achten. Statt Projekte zu fördern, sollte man sich verstärkt auf die Förderung der Kinder konzentrieren. Wenn die Anzahl der Schüler in den Klassen immer großer wird, sinkt die Möglichkeit, auf die Kinder individuell einzugehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als energische Person. Ich suche oft das Gespräch mit den Eltern, um etwaige Probleme abzuklären und mitzuhelfen, den richtigen Weg zum Wohle des Kindes zu finden, das findet nicht bei jedem die Zustimmung. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Kinder entwickeln in einer einklassigen Volksschule viel mehr Selbständigkeit, höheres Verantwortungsgefühl, Teamfähigkeit, sie sind sozial höher entwickelt und viel ruhiger und konzentrierter. Die Kleinen lernen von den Großen, und die Großen sind stolz, wenn sie den Kleinen helfen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es kam mir immer zu gute, daß die fixe Unterrichtszeit vormittags war und ich mir die restliche Arbeit für Nachmittag oder Abend einteilen konnte.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Nach wie vor sehr viel. Ich versuche in der Schule öfters Neuheiten einzuführen, nur kann man das nicht ständig machen. Zuerst muß eine neue Methode zum Alltag werden, bis man wiederum mit Neuem beginnen kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte unbedingt die persönlichen Bedürfnisse herausfinden, was einem wichtig ist und wohin man will.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte eine kleine Auszeit nehmen, indem ich meine Nebenbeschäftigungen einschränke, um für mich selbst mehr Zeit zu haben - Zeit für sportliche Betätigungen und Zeit für einen Hund, den ich mir in Kürze zulegen möchte. Ich möchte auch mithelfen, unseren Kindern den natürlichen Lebensraum zu erhalten, und werde mich sicher einmal für den Umweltschutz engagieren. Die Zielsetzung für meinen beruflichen Werdegang muß ich erst tätigen.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.