Zum Erfolg von Liesbet Vandebroek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn es mir gelingt, mit meiner Tätigkeit anderen meine eigene Begeisterung zu vermitteln, Anerkennung zu erfahren und gut mit anderen Reisebüros und der Presse zusammenarbeiten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube schon, da wir trotz des schwierigen Marktes erfolgreich tätig sind und uns die Zentrale auch selbständig arbeiten läßt. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich identifiziere mich mit meinem Beruf und lebe ihn nachgerade. Präsent zu sein und immer neue Kontakte zu knüpfen, ist gerade in unserer Branche sehr wichtig. Ich kommuniziere sehr gerne, bin begeisterte Belgierin, werbe ständig für mein Land und könnte mir eine Tätigkeit ohne Kontakte nicht vorstellen. Flexibilität ist in diesem Beruf eine Voraussetzung.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In der Tourismusbranche ist es nicht so schwierig, weil viele Frauen bereits in dieser Berufsgruppe tätig sind. Zum Anfang meiner Tätigkeit spürte ich schon Ressentiments, da ich sehr jung war, und erkannte auch, daß hier in Österreich ein akademischer Grad gerade bei einer Frau die Anerkennung erhöht. Allgemein ist es sicherlich schwieriger für Frauen, wobei ich überzeugt bin, daß Frauen mehr leisten können als Männer.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als sich im Jahr 2000 unsere Zentrale entschied, die Filiale in Österreich zu schließen, konnte ich erfolgreich für die Weiterführung argumentieren.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation mag für kurze Zeit möglich sein, langfristig ist Originalität wichtiger, um angesichts einer großen Konkurrenz wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir müssen immer wieder Neues bieten, damit die Österreicher öfter als einmal nach Flandern kommen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir erhalten die Anerkennung von unseren Kunden und Partnern.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Situation der Reisebranche wird durch die politische Lage natürlich stark beeinflußt. So haben uns zum Beispiel der Boykott Österreichs durch die Europäische Gemeinschaft, der Irakkrieg, SARS usw. geschadet. Es gelang uns trotzdem, das letzte Jahr mit einem kleinen Plus abzuschließen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich arbeite mit einem sehr guten dreiköpfigen Team zusammen, mit denen ich vieles gemeinsam entwickle. Jeder ist für seinen eigenen Bereich verantwortlich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der Ausbildung sind für mich die charakterliche Eignung, der Umgang mit Menschen sowie gegenseitige Sympathie ausschlaggebend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nach abgeschlossenen Projekten setze ich mich mit meinen Mitarbeitern zu deren Bewertung zusammen und lade sie auch immer wieder zu gemeinsamen Mittag- oder Abendessen ein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt in den guten Kontakten und besteht darin, daß wir durch immer neue Aktivitäten, die wir setzen, eine sehr gute Medienpräsenz erzielen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich noch keine Kinder habe, gibt es für mich kein Problem. Meine Familie in Belgien besuche ich im Urlaub oder umgekehrt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einem jungen Menschen rate ich, offen zu bleiben und breites Interesse zu entwickeln. Bei vielen jüngeren Menschen beobachte ich leider Desinteresse.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein persönliches Ziel liegt darin, dieses Büro so lange wie möglich offen zu halten und den osteuropäischen Markt auszubauen.
Ihr Lebensmotto?
Eine positive Einstellung zum Leben ist wichtig.