Zum Erfolg von Michel Maugé
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich Erfüllung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, daß ich sicher einen nicht unbedeutenden Teil zur Entwicklung der Kongreßbranche in Deutschland beigetragen habe. In diesem Sinne bin ich erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich brachte durch meine Erfahrung im Marketing eine völlig neue Auffassung von der Führung eines solchen Unternehmens mit. Bis dato beschränkte sich die Tätigkeit auf die klassische Vermietung einer Halle, ich versuche stattdessen aus der Sicht des Kunden, der eine Veranstaltung, sei es eine Show, einen Kongreß, einen Ball oder ein Konzert durchführen möchte, an die Aufgabe heranzugehen und dem Auftraggeber ein maßgeschneidertes Angebot zu präsentieren, das die Inhalte der Veranstaltung einbezieht.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Offen und kundenorientiert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meiner Zeit als Verkehrsdirektor in Aachen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, nach Mannheim zu wechseln, war meine erfolgreichste. Sehr erfolgreich war die Entscheidung, mit der beschriebenen Konzeption auf den Markt zu gehen. Der Erfolg läßt sich auch an Zahlen ablesen. Von 1990 bis 2003 haben wir unseren Jahresumsatz von drei auf 13 Millionen Euro gesteigert.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation ist immer falsch. Ein Objekt wie unseres kann nur mit Originalität betrieben werden. Ein Konzept wie unseres hat es in Deutschland noch nicht gegeben, und das ist Originalität.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der damalige Kurdirektor von Baden-Baden, Herr Kurt Seydel, hat mich in den sechziger Jahren, zu einer Zeit als ich Stadtschulsprecher war, auf meinen beruflichen Weg gebracht. Er hat dazu beigetragen, daß es mein Ziel wurde, Kurdirektor zu werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bin Ehrenpräsident der MPI (Meeting Professional International).
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als bestimmend und patriarchalisch.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unsere Fähigkeit, auf Kunden einzugehen und uns in sie hineinzuversetzen. Mein Wahlspruch in diesem Zusammenhang lautet: Ich muß fähig sein, in den Gehirnwindungen des Kunden spazierenzugehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind sehr wichtig. Sie liefern eine Dienstleistung und stehen alle an der Front. Sie müssen sicherstellen, daß nichts schief geht. Unsere Arbeit gleicht der Aufführung eines Orchesters, mit dem Unterschied, daß wir unsere Auftritte nicht proben können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? 80 Prozent hatten bei mir eine Praktikantenstelle oder waren bei mir in der Lehre. Ich gebe nichts auf Zeugnisse, schon gar nicht auf Firmenzeugnisse. Sie sind wertlos.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter werden durch die Vielfalt der Anforderungen und ihre Verantwortung motiviert. Finanzielle Anreize motivieren nicht wesentlich. Meine Mitarbeiter identifizieren sich mit ihrem Beruf, und jedes Jobdenken liegt ihnen fern.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter sehen mich als Autoritätsperson und Fachmann, auch als ungeduldig und aufbrausend. Sie wissen allerdings, daß das schnell vorübergeht und sie nach einer Stunde wieder zu mir kommen können.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Kundenorientiertheit, Seriosität, Beratungs- und Fachkompetenz.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Sehr offen. Manchmal wird es mir sogar zum Vorwurf gemacht, daß ich in Vorträgen vieles von unserem Know-how weitergebe. Meine Motivation dafür ist meine Überzeugung, daß die gesamte Branche profitiert, wenn die Konkurrenz besser wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin ein Workaholic, habe aber das Glück, daß meine Frau sehr verständnisvoll und geduldig ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese täglich etwa eine Stunde lang Fachzeitschriften und verbringe vier Wochen im Jahr auf Fach- und Marketingseminaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einem jungen Menschen rate ich, seinen Beruf zu einem Teil des Lebens zu machen und ihn nicht als Job zu betrachten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, in neun Jahren einen Nachfolger zu haben, der meine Ideen weiterhin umsetzt.
Ihr Lebensmotto?
Kommunikation ist lebensnotwendig. Mangel an Kommunikation und gemeinsamer Sprache ist der Ursprung aller Konflikte, deshalb möchte ich jederzeit eine Plattform bieten, auf der Kommunikation stattfinden kann.