Zum Erfolg von Elisabeth Skopal
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Befriedigung und die Möglichkeit, das zu tun, was ich kann und was ich gerne mache.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, einerseits aufgrund meiner langjährigen beruflichen Erfahrung, andererseits wurden bei mir durch das neue Betätigungsfeld Energien freigesetzt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich liebe die Menschen, begegne ihnen ohne Mißtrauen, bin kontaktfreudig, kann gut zuhören und habe Freude an meinem Beruf. Dazu kommen ein großes Maß an Pflichtbewußtsein, das mir schon in meiner Kindheit vermittelt wurde, und der Wille, alles so gut wie möglich zu machen. In meiner jetzigen Position hilft mir die langjährige Erfahrung meines Mannes als Schulleiter, meine Zähigkeit, um Dinge zu erreichen, eine gewisse Nehmerqualität - ich bin nicht nachtragend - und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, da mich mein Mann und meine Familie immer unterstützten, hielt sich die Doppelbelastung von Beruf und Familie in Grenzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bereits während meiner Tätigkeit als Lehrerin, denn es gelang mir sowohl bei meinem Schülern das Interesse zum Weiterlernen zu wecken, als auch bei deren Eltern, gemeinsam die Bereitschaft, Wissen und Informationen weiterzugeben, zu erarbeiten.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich glaube, Originalität ist zielführender, denn ein ständiges Arbeiten gegen die eigene Persönlichkeit ist nicht durchzuhalten und kann nicht erfolgversprechend sein. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eine Professorin am Gymnasium, Frau Professor Seidl, beeindruckte mich mit ihrer menschlichen Wärme, der konstanten guten Laune trotz ihrer Körperbehinderung und ihrer Fähigkeit, niemanden das Gefühl zu geben, dumm zu sein. Von meinem Mann lernte ich rational zu denken und Hintergründe zu hinterfragen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Lehrerin erfuhr ich Anerkennung von den Eltern der Kinder. Jetzt erhalte ich sie von den Kolleginnen, der Schulaufsicht und dem Schulinspektor. Das Vertrauen, das mir die Kinder entgegenbringen, empfinde ich ebenso als Anerkennung. Alle diese Faktoren sind wichtig für meine persönliche Zufriedenheit, ich werde dadurch in meinem Tun bestätigt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Lehrerinnen spielen selbstverständlich eine sehr wesentliche Rolle beim Erfolg der Schule. Sie sind es, die in der Klasse stehen und den Unterricht gestalten. Ihre menschlichen Qualitäten und die Qualität ihres Unterrichtes ist entscheidend. Ich stehe mit meiner Arbeit im Hintergrund.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die drei Hs sollten vorhanden sein - Herz, Hirn und Humor. Eine Lehrkraft muß Kinder generell mögen, über ein gewisses Maß an Humor verfügen, sehr fleißig sein und über die Bereitschaft verfügen, Neues aufzunehmen, umzusetzen und den Kindern zu vermitteln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin bemüht, ein gutes Beispiel zu geben, gute Vorarbeit zu leisten und meine Vorstellungen sehr transparent und verständlich zu transportieren. Ebenso ist es für mich selbstverständlich, mich vieler Dinge anzunehmen ohne zu fragen, ob es in meinen Aufgabenbereich fällt. Lob ist ebenso wichtig für die Motivation wie eine große Freiheit bei der Unterrichtsgestaltung.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Zwischen dem Lehrkörper und mir besteht ein sehr gutes, kollegiales Verhältnis. Ich sehe mich als Kontaktperson für Schüler, Lehrer, Eltern und den Landesschulrat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dabei gibt es keine Schwierigkeiten. Mein Mann unterstützte mich immer bei der Kindererziehung und im Haushalt. Wir haben den gleichen Beruf, daher gibt es dafür gegenseitiges Verständnis. Für die gute Partnerschaft ist Rücksichtnahme und Akzeptanz ausschlaggebend.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir immer erreichbare Ziele gesteckt. Mein großes Ziel ist es, bei meiner Pensionierung die Schule mit einem sehr guten Ruf zu hinterlassen.
Ihr Lebensmotto?
Meine Großmutter sagte immer, bei der Geburt wird niemandem versprochen, daß das Leben Spaß macht. Nimm alles, was positiv ist, als Geschenk!