Zum Erfolg von Reinhold Brünner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Zufriedenheit meiner Patienten sowie Gesundheit, Ansehen und Geld.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aufgrund der Zufriedenheit der Patienten und des Einkommens sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe wunderbare Eltern. Mein Vater, der leider sehr früh verstarb, war Volksschuldirektor und Bürgermeister, meine Mutter managte die Kinderschar und den Haushalt. So wurde uns schon sehr früh vorgezeigt, was Erfolg bedeutet. Weitere Faktoren für meinen Erfolg sind, daß ich sehr gut mit Patienten umgehen kann und eine gewisse Sympathie ausstrahle. Ganz wesentlich sind meine absolute Ehrlichkeit und mein handwerkliches Geschick. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde als Kind sicher unbewußt von meinem Krieglacher Zahnarzt, Herrn Dr. Kuhn, positiv beeinflußt, sodaß sich der Wunsch entwickelte, Zahnarzt zu werden.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Während der medizinischen Ausbildung wird leider total verabsäumt, Wirtschaftsmanagement zu lehren. Es erfolgt absolut keine Vorbereitung auf die kaufmännischen Bereiche, die eine selbständig geführte Praxis mit sich bringt. Das Studium an und für sich wird immer unakzeptabler. Verzögert sich das Studium um ein Semester, darf man nicht mehr zu den Prüfungen antreten und verliert ab einem gewissen Studienrückstand die Kinderbeihilfe.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man genießt als Arzt ein relativ hohes Ansehen und große Vorschußlorbeeren, mit denen man sehr vorsichtig umgehen muß. Meine Tätigkeit wird sicherlich großteils positiv gesehen, Neider gibt es immer.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sehr wichtig sind mir Freundlichkeit, Sauberkeit und der gute Umgang mit den Patienten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Kollektivverträge sind derart schlecht, daß ich mich sicher nicht daran halte. Schwierig ist, den Job als Zahnarztassistentin in einer 40-Stunden-Woche durchzuhalten, sodaß ich generell eher eine 20-Stunden-Woche anbiete. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind spezialisiert auf die restaurative Zahnheilkunde und technische Arbeiten. Eine große Stärke ist unsere genaue Terminplanung mit exakter Zeiteinteilung und der dadurch minimalen Wartezeit für die Patienten. Durch unsere eigene Haustechnik gibt es auch bei Reparaturen nur kurze Wartezeiten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz wird immer größer, und man muß sich ständig darum bemühen, das Vertrauen der Patienten zu gewinnen. Ich selbst bin Bezirkszahnärztevertreter. In dieser Funktion gibt es alle drei bis vier Monate ein Zusammentreffen mit allen Zahnärzten der Bezirke Mürzzuschlag, Bruck und Leoben, bei denen u.a. der Bereitschaftsdienst eingeteilt wird. Durch diese regelmäßigen Treffen haben wir gute Kontakte, führen aber keine Preisabsprachen, jeder kalkuliert für sich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ein Zahnarzt keine Hausbesuche macht, kann ich mich nach Ordinationsschluß großteils meinem Privatleben widmen. Ich bin begeisterter Motorradfahrer und betreibe sehr viel Sport. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wir müssen innerhalb von zwei Jahren 100 Fortbildungsstunden nachweisen, die nicht nur sehr kostenintensiv sind, sondern auch viel Zeit beanspruchen. Zusätzlich bilde ich mich ständig durch Fachlektüre weiter. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig ist unbedingt das Grundwissen sowie Ehrlichkeit, Durchhaltevermögen und ein Hang zur Ordnung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe keine großen Ziele, sondern einfach nur das Bestreben, das Erreichte zu halten. Meine beiden Söhne studieren ebenfalls Zahnmedizin, ohne dabei in irgendeiner Art und Weise von mir beeinflußt worden zu sein. Natürlich wünsche ich ihnen für die Zukunft nur das Beste.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem. Leben und leben lassen. Ich bin ein Mensch, der in der Gegenwart lebt.