Zum Erfolg von Walter Adrian
Was bedeutet für Sie Erfolg? Befriedigung, wenn ich sehe, daß alles in meinem Umfeld stimmt, und daß ich dazu beigetragen habe. Erfolg ist, die gesetzten Geschäftsziele zu erreichen, ohne daß dabei ein Teammitglied auf der Strecke bleibt - also nicht Zielerreichung um jeden Preis. Erfolg im privaten Bereich bedeutet für mich eine glückliche Familie, der nichts fehlt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich im Tankstellenbereich tätig war und Geschäfte in Westösterreich leitete. Damals war der Benzin in Österreich um 2,30 Schilling teurer, als in den Nachbarländern. Dank intensiver Arbeit im Team, gemeinsam mit den Partnern ist es mir gelungen, das Verkaufsvolumen zu steigern.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es waren zwei Entscheidungen, wo ich auf einen prestigeträchtigen, hochdotierten Job verzichtete, und mich für eine Arbeit entschieden habe, mit welcher ich mich identifizieren konnte. Im nachhinein haben sich beide Entscheidungen als richtige herauskristallisiert, die mich weiterbrachten.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Für mich zählt eine Mischung von beiden. Neben einer ausgeprägten Persönlichkeit, ist es wichtig, gute Ideen von anderen übernehmen zu können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das waren zwei Vorgänger in der Firma. Der erste, Gebietsdirektor für Tankstellen Herr Hinterseer, half mir von Anfang an, den Zusammenhang der fachlichen Dinge zu erkennen. Zweiter Vorgänger in meiner jetzigen Position, Dr. Mimikos, versuchte mir sein Wissen und seine Erfahrungen mitzuteilen. Von den beiden lernte ich auch, wie wichtig es ist, in die Lage des anderen sich versetzen zu können.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Die Kaufleute sterben aus, es herrscht kein kaufmännisches, sondern ein Mengendenken. Die handelnden Personen sind vom Ort des Geschehens entfernt, es wird alles zentralisiert und dadurch verliert man das Gespür für ein richtiges Proceeding. Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Indem ich versuche, das richtige Umfeld zu schaffen und ihnen das Gefühl zu geben, daß sie Verantwortung tragen dürfen, und dafür bevollmächtigt sind.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Drei bis vier Prozent der jährlichen Arbeitszeit, und ich wünsche es mir, mehr investieren zu können.Welche Rolle spielt Ihre Familie in Ihrem Leben? Meine Familie ist für mich sehr wichtig. Wir sehen uns nur am Wochenende, da sie in Salzburg ist, aber diese Zeit genießen wir dann sehr intensiv. Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern eingeschätzt? Wir machen regelmäßig eine anonyme Befragung der Mitarbeiter, um das nötige Feedback zu bekommen. Danach schätzen meine Mitarbeiter, daß sie selbständig arbeiten können, erforderliche Unterstützung bekommen und wir auch Spaß in der Abteilung haben.
Wie erfahren Sie Anerkennung?
Einerseits durch Gespräche mit dem Chef in Brüssel, der Feedback gibt, anderseits dadurch, daß die Leistungen unseres Bereichs auch von Kollegen anderer Bereiche anerkannt werden. Uns ist es gelungen, im Vorjahr den größten Mineralölhändler zu akquirieren, was innerhalb und außerhalb der Organisation ein starkes Echo gefunden hat. Wenn meine Chefs zu mir sagen, daß sie sich um meinen Bereich keine Sorgen machen, dann ist das für mich ein hohes Maß an Anerkennung, wobei ich immer betone, daß es sich hier um einen Teamerfolg handelt.Ihr Motto? Hart arbeiten, aber den Spaß nicht vergessen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Weiter die Tätigkeit im Sinne des Konzerns auszuüben und meinen kreativen Beitrag dazu leisten zu dürfen.